Österreich gewinnt den ESC 2025 – Deutschland überrascht

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Liveshow aus Basel

Österreich gewinnt ESC 2025 – Deutschland überrascht

Aktualisiert am 18.05.2025 – 01:22 UhrLesedauer: 2 Min.

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Der Gewinner des Eurovision Song Contests: JJ aus Österreich hält auf der Bühne die Trophäe hoch. (Quelle: Martin Meissner)

Österreich gewinnt den Eurovision Song Contest 2025. Deutschland verpasst einen Triumph: Am Ende reicht es nicht für eine Platzierung unter den ersten Zehn.

Schrill, vielfältig, emotional: Der Eurovision Song Contest bot dem Publikum in diesem Jahr zum Motto “United By Music” auf vielen Ebenen Spektakel. Bei der 69. Ausgabe des weltweit größten Musikwettbewerbs traten in Basel 26 Länder gegeneinander an. Am Ende gewann JJ für Österreich mit seinem Song “Wasted Love”.

Der Wettbewerb war kurz vor 23.30 Uhr beendet, alle 26 Teilnehmer aufgetreten. Von emotionalen Balladen über laute Elektropop-Nummern hin zu liedgewordenen Orgasmen changierte das musikalische Programm zwischen unterschiedlichsten Genre-Polen. Der Sieger stand um 1 Uhr fest: Für Österreich machte JJ das Rennen, ein 24 Jahre alter, österreichisch-philippinischer Sänger und Kontertenor.

Das Lied schrieb JJ, der mit bürgerlichen Namen Johannes Pietsch heißt, zusammen mit Teodora Špirić und Thomas Turner komplett in englischer Sprache. “Wasted Love” ist dabei eine Mischung aus Ballade mit Opernelementen und einer wuchtigen Techno-Pop-Nummer. Pietsch wechselt im Laufe des Titels mehrmals die Stimmlage und nimmt eine lebhafte Dynamik an.

Das von Deutschland mit großen Hoffnungen ins Rennen geschickte Pop-Duo Abor & Tynna begeisterte beim ESC mit seinem Song “Baller” das Publikum, verpasste aber die große Überraschung. Am Ende reichte es nur für Platz 15.

Sängerin Tynna stand zu Beginn ihres Auftritts auf einem gigantischen Radiorekorder und tanzte im flackernden Bühnenlicht. Bruder Abor spielte derweil auf einem Cello mit LED-Beleuchtung. ARD-Kommentator Thorsten Schorn merkte an, dass das Instrument weiß lackiert sei – so wie die Gitarre, mit der dereinst die Sängerin Nicole 1982 zum ersten Mal den Musikwettbewerb für Deutschland gewonnen hatte. Damals waren Abor & Tynna noch nicht einmal geboren.

Deutschland muss zwar keine ESC-Blamage verkraften, aber die Erwartungen waren hoch – ein Platz unter den ersten Zehn das große Ziel. Schließlich hagelte es seit 2015 letzte oder vorletzte Plätze. Lichtblick war nur Michael Schulte, der vor sieben Jahren den vierten Platz holte. Der von Stefan Raab und seiner “Chefsache”-Jury für den ESC ausgerufene Vorentscheid wurde mit viel Trommelwirbel von RTL und der ARD begleitet. Vergebens. Selbst Isaak holte im vergangenen Jahr eine bessere Platzierung für Deutschland: Er landete auf dem zwölften Platz.

Positiv bleibt festzuhalten: Dieses Jahr erhielt der deutsche Beitrag von gleich zwei Ländern die vollen zwölf Jurypunkte. Sowohl die Ukraine als auch Tschechien belohnten “Baller” von Abor & Tynna. Vom Publikum gab es am Ende hingegen nur 77 Punkte. Platz 15 bei 26 teilnehmenden Ländern: Das ist hinteres Mittelfeld.