Erstmals ist in Bayern ein Grünen-Politiker zum Oberbürgermeister einer Stadt gewählt worden. In Würzburg setzte sich der 49 Jahre alte Martin Heilig bei der Stichwahl klar mit 65 Prozent gegen CSU-Kandidatin Judith Roth-Jörg durch. Die 49-Jährige kam laut dem vorläufigen Endergebnis auf 35 Prozent, teilte die Stadt am Sonntagabend mit.
Heilig ist derzeit Zweiter Bürgermeister der Universitätsstadt und Stellvertreter des scheidenden OBs Christian Schuchardt (CDU), der zum Deutschen Städtetag wechselt.
Die Amtszeit des fünffachen Vaters Heilig beginnt am 1. Juli. Normalerweise wäre die OB-Wahl erst 2026 zusammen mit der Stadtratswahl erfolgt. Nun wird im nächsten Jahr nur der neue Stadtrat gewählt. Heilig kann somit bis 2032 im Amt bleiben, wenn wieder beide Wahlen zusammengelegt werden.
Grüner Erfolg mit SPD-Unterstützung
Insgesamt hatten sich drei Frauen und ein Mann um das Amt beworben. Im ersten Wahlgang am 4. Mai war Heilig auf 39,6 Prozent gekommen. Weil er die absolute Mehrheit verfehlte, kam es zur Stichwahl – dieses Mal erhielt der Grüne Unterstützung auch aus den Reihen der SPD.
Rund 96.000 Bürgerinnen und Bürger waren zur Abstimmung aufgerufen, die Wahlbeteiligung lag bei nur noch 47,4 Prozent (erster Wahlgang: 52,2 Prozent).
