In Mexiko-Stadt haben zwei Männer das Feuer auf zwei ranghohe Mitarbeiter der Stadtregierung eröffnet und sie tödlich verletzt. Bei den beiden Opfern handelt es sich um Ximena Guzmán und José Muñoz, die Privatsekretärin und ein Berater der Regierungschefin der mexikanischen Hauptstadt, Clara Brugada.
Guzmán hatte nach ersten Darstellungen am Dienstag mit ihrem Wagen an einer befahrenen Straße angehalten, um ihren Kollegen Muñoz zusteigen zu lassen, als sich die unbekannten Täter auf einem Motorrad näherten. Die Opfer wurden von mehreren Schüssen getroffen und waren sofort tot. Von lokalen Medien verbreitete Aufnahmen zeigten einen schwarzen Audi mit vier Einschusslöchern in der Windschutzscheibe sowie die beiden abgedeckten Leichen. Das Tatmotiv ist unbekannt. Fachleute gehen von einer geplanten Tat des organisierten Verbrechens aus.
Politische Morde sind in anderen Regionen Mexikos keine Seltenheit, gerade auf lokaler Ebene, wo Drogenkartelle gewaltsam Einfluss ausüben. Erst vor wenigen Tagen wurde eine Kandidatin für ein Bürgermeisteramt im Bundesstaat Veracruz während einer öffentlichen Wahlkampfveranstaltung und bei laufender Liveübertragung erschossen. Mexiko-Stadt gilt als vergleichsweise sicher, die Tat in Zusammenhang mit der Prominenz der beiden Opfer haben viele Mexikaner schockiert.
Botschaft an die Stadt-Regierung?
Ein vergleichbarer Angriff hatte sich in der mexikanischen Hauptstadt vor fünf Jahren ereignet, als der damalige städtische Polizeichef Omar García Harfuch bei einem Überfall mutmaßlicher Auftragsmörder angeschossen und zwei seiner Leibwächter getötet wurden. García Harfuch, der heute Sicherheitsminister in der Regierung Sheinbaum ist, beschuldigte das mächtige Jalisco-Kartell, hinter dem Anschlag zu stehen. Auch hinter der neuer Tat vermuten Sicherheitsexperten eine Botschaft des organisierten Verbrechens an die Regierung der Hauptstadt.
Die sichtlich gezeichnete Brugada beklagte in einer ersten Stellungnahme den Verlust ihrer beiden Mitarbeiter, mit denen sie nach eigenen Aussagen eine lange gemeinsame Zeit teilte. Sie kündigte eine Untersuchung an und sagte, dass es keine Straffreiheit für die Verantwortlichen geben werde. Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum, die selbst einst auf Brugadas Posten saß, versprach alle benötigte Hilfe seitens der Regierung.
Nach offiziellen Berichten ist es den Ermittlern noch am Dienstag gelungen, mithilfe von Bildern von Überwachungskameras ein Motorrad zu finden, das mutmaßlich von den Tätern benutzt wurde. Auch ein Auto wurde sichergestellt, das mit der Tat in Verbindung stehen könnte. Personen wurden im Zusammenhang mit dem Verbrechen bisher keine verhaftet.