China dominiert Schiffbau: Militärische Ziele im Fokus

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Die Übermacht der chinesischen Werften ist größer denn je. Die chinesischen Werften haben im vergangenen Jahr Aufträge über 134 Milliarden Dollar bekommen, das ist fast doppelte Volumen aller anderen Werften der Welt, deren Aufträge zusammen ein Volumen von knapp 70 Milliarden Dollar haben. Südkorea, vor wenigen Jahren noch etwa gleichauf mit China, kommt jetzt noch auf 36 Milliarden Dollar, gefolgt von Europa mit 20 Milliarden Dollar und Japan mit 8 Milliarden Dollar. Zufall ist das nicht. Der chinesische Staat habe die Branche seit 2005 gezielt mit insgesamt 200 Milliarden Dollar gefördert, erklärt Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des Verbands Schiffbau und Meerestechnik – und zwar ohne dass die Marine eingerechnet sei. In diesem Punkt sei man wohl etwas gutgläubig gewesen, macht er deutlich. Lange habe man geglaubt, es gehe den Chinesen um Wohlstand, tatsächlich habe die maritime Strategie aber immer schon auch eine militärische Komponente gehabt.