Mandelsteine oder Eiter durch Mandelentzündung: Unterschiede erkennen

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Hinter Ablagerungen auf den Gaumenmandeln kann eine Mandelentzündung stecken. Doch es könnte sich auch um Mandelsteine handeln. Das sind die Unterschiede.

Wer auf der Oberfläche der Mandeln helle Flecken oder Klümpchen entdeckt, vermutet möglicherweise, dass es sich um eine eitrige Mandelentzündung handelt. Manchmal erweisen sich die Ablagerungen jedoch nicht als Eiter, sondern als sogenannte Mandelsteine.

Mandelsteine und Mandelentzündung sind nicht dasselbe

Mandelsteine und Mandelentzündung haben unterschiedliche Ursachen.

Mandelsteine (Fachbegriff: Tonsillensteine) sind Ablagerungen, die sich in kleinen Spalten – den sogenannten Krypten – auf den Gaumenmandeln festsetzen. Die klümpchenartigen Gebilde bestehen unter anderem aus Nahrungsresten, gehärteten Mineralstoffen, abgestorbenen Zellen und Keimen. Vor allem bei Personen mit großen und/oder furchenreichen Mandeln treten Mandelsteine häufiger auf. Mehr zur Entstehung von Mandelsteinen lesen Sie hier.

Im Gegensatz zu Mandelsteinen ist eine Mandelentzündung (Fachbegriff: Tonsillitis) mit oder ohne Eiter auf eine Infektion mit Krankheitserregern zurückzuführen. Größtenteils sind Viren die Auslöser. Seltener sind Bakterien die Ursache. Ausführliche Informationen zum Thema Mandelentzündung erhalten Sie hier.

Sind die Mandeln durch Mandelsteine gereizt, kann dies in manchen Fällen eine Mandelentzündung begünstigen.

Mandelsteine und Mandelentzündung: Unterschiedliche Symptome

Mandelsteine oder Eiter? Fachleute können meist auf den ersten Blick erkennen, ob eine Person Mandelsteine oder eine eitrige Mandelentzündung hat. Für Menschen ohne Fachkenntnisse ist es hingegen nicht unbedingt leicht, zwischen Mandelentzündung und Mandelsteinen zu unterscheiden.

Mandelsteine sind häufig als gelb-weiße oder bräunliche Ablagerungen auf den Gaumenmandeln zu erkennen. Betroffene verwechseln die Klümpchen mitunter mit den sogenannten Eiterstippchen, die bei einer bakteriellen Mandelentzündung auftreten können: Dabei handelt es sich um eine zähe Masse aus Zellabfällen, welche die Mandeln absondern.

In den meisten Fällen bleiben Mandelsteine symptomlos und sind daher oft ein Zufallsfund. Manchmal führen sie jedoch zu Beschwerden. Dazu zählen etwa:

  • Mundgeruch
  • eine leichte Rötung oder Reizung der Mandeln
  • ein Kratzen im Hals oder eventuell leichte Halsschmerzen
  • das Gefühl, es stecke etwas im Hals
  • Probleme beim Schlucken
  • Ohrenschmerzen (sehr selten).

Wie Mandelsteine behandelt werden, lesen Sie hier.

Typisch für eine akute Mandelentzündung sind Beschwerden wie:

  • stärkere Halsschmerzen
  • rote, stark geschwollene Gaumenmandeln, eventuell mit Belägen aus Eiter
  • Schluckbeschwerden
  • Fieber
  • schmerzende, geschwollene Lymphknoten am Hals.

Weitere mögliche Symptome sind Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Mundgeruch und Appetitlosigkeit. Häufig ist zusätzlich der Rachen entzündet. Je nach Erreger können auch Anzeichen einer Erkältung auftreten, etwa Schnupfen oder Husten.

Mitunter verläuft eine Mandelentzündung ohne typische Anzeichen. Zum Beispiel können Schmerzen und Fieber fehlen. Bei Kindern können Bauchschmerzen, Übelkeit und mangelnder Appetit mögliche Anzeichen sein.

Probleme mit den Gaumenmandeln können zahlreiche Ursachen haben. Daher ist es wichtig, bei anhaltenden und/oder starken Symptomen ärztlichen Rat zu suchen. Ein Arzt kann in der Regel leicht herausfinden, ob es sich um Mandelsteine, eine Mandelentzündung oder eine andere Erkrankung handelt.

Während Mandelsteine in der Regel harmlos sind, muss eine Mandelentzündung manchmal ärztlich behandelt werden. Haben Bakterien die Entzündung verursacht, können unter Umständen Antibiotika sinnvoll sein.

Mandelsteine führen nur selten zu Symptomen. Sie können manchmal Beschwerden bereiten, die an eine Mandelentzündung erinnern. Dazu zählen leichte Halsschmerzen oder Mundgeruch. Auch können die Ablagerungen mit Eiter verwechselt werden. Eine Mandelentzündung geht normalerweise mit stärkeren Anzeichen wie Fieber, stark geröteten und geschwollenen Mandeln sowie eventuell Belägen aus Eiter einher. Um die Ursache der Beschwerden herauszufinden, empfiehlt sich ein Arztbesuch.