Die SV Elversberg könnte erneut einen Aufstieg feiern und künftig in der Bundesliga spielen. Vor der Relegation spricht der Bürgermeister über den Erfolg – und die Herausforderungen.
Für die SV Elversberg geht es am Donnerstagabend in der Relegation gegen den 1. FC Heidenheim (ab 21 Uhr im t-online-Liveticker) um den Aufstieg in die Bundesliga. Die Mannschaft von Horst Steffen hat mit attraktivem und mutigem Fußball den Durchmarsch in die 2. Liga geschafft und könnte sich nun den Traum vom Oberhaus erfüllen.
t-online hat mit dem Bürgermeister von Spiesen-Elversberg, Bernd Huf, über die sportliche Leistung des Vereins aus dem Saarland gesprochen – und auch über die Herausforderungen, die damit einhergehen.
t-online: Herr Huf, welchen Stellenwert hat die SV Elversberg für Ihre Gemeinde und Region?
Bernd Huf: Im Saarland freuen wir uns ja schon seit Langem wieder auf einen Bundesligisten. Es war ja schon sensationell, dass wir in die 2. Liga aufgestiegen sind. Das hat der Gemeinde so einen Schub gegeben, was den Zusammenhalt und die Identifikation mit der Gemeinde betrifft. Man spürt, dass es für die Gemeinde und das Saarland ein Riesenerfolg ist. Wenn das so anhält, denken wir, dass es eine Auswirkung auf die Wirtschaftskraft im Saarland hat.
Sie haben früher selbst Fußball gespielt. Wie bewerten Sie die Leistung der Mannschaft und was macht sie aus?
Es ist sensationell, wie der Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Liga erfolgt ist. Keiner hat es geglaubt. Immer ging man davon aus, gegen den Abstieg zu spielen. Aber die Mannschaft hat uns eines Besseren belehrt. Im Verein wird ruhig gearbeitet und es war ein Glücksfall mit Ole Book (Sport-Vorstand, Anm. d. Red.) und Horst Steffen. Der Erfolg gibt ihnen recht, ebenso wie die attraktive Spielweise. Der Fußball kann sich sehen lassen.

Horst Steffen hatte in der Vergangenheit Angebote von großen Vereinen und hat sich dennoch für einen Verbleib in Elversberg entschieden.
Der Trainer hat einen Riesenanteil am Erfolg. Es freut uns in der Region sehr, dass er so bodenständig ist und nicht den Verlockungen nachgegeben hat, sondern in Elversberg geblieben ist. Jeder hier in der Gemeinde wünscht sich, dass das Ganze so weitergeht.
Der Stadionausbau ist aktuell noch im Gange. Wie ist der aktuelle Stand?
Der Plan, das Stadion sukzessive auszubauen, war von Vereinsseite schon beim Aufstieg aus der Regionalliga in die 3. Liga erfolgt. Der Verein ist dabei, man sieht es auch, wenn man im Stadion ist. Bis auf die Nordtribüne sind alle Tribünen hochgezogen. Es wird noch bis Ende 2026 dauern, bis das Stadion im Endausbau fertiggestellt ist. Die DFL hat aber eine Sondergenehmigung erteilt, sodass weiterhin in Elversberg gespielt werden kann.
Wie blicken Sie als Bürgermeister auf Infrastruktur und Sicherheit in Bezug auf einen möglichen Bundesliga-Aufstieg?
Wir sind eine 13.000-Seelen-Gemeinde und haben vier Mitarbeiter im kommunalen Ordnungsdienst. Da lachen Städte wie Hamburg, Köln oder München. Wir haben es bisher geschafft und werden es auch künftig hinbekommen. Bei der Infrastruktur muss noch einiges geschehen, aber das geht nicht so schnell, da ist uns die Mannschaft davon gerannt.

Elversberg selbst hat keinen Bahnhof, ist zum Teil aber besser angebunden als Großstädte.
Wir haben in den Nachbarkommunen drei Bahnhöfe. Der am nächsten am Stadion gelegene ist zwei Kilometer entfernt und der weiteste ICE-Bahnhof knapp fünf Kilometer. Zudem haben wir ein Shuttle und die Fans können auch mit dem Bus anreisen.