Neue Satellitenbilder zeigen das in Anwesenheit von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un beschädigte Kriegsschiff in der Werft der Stadt Chongjin abgedeckt im Wasser liegen. Auf den am Freitag veröffentlichten Bildern ist zu sehen, wie das Schiff mit blauer Plane abgedeckt wurde und im Wasser treibt.
Das Kriegsschiff ist während der Einweihungszeremonie am Mittwoch in Anwesenheit von Kim schwer beschädigt worden. Kim hat wütend auf den Unfall reagiert und nannte ihn eine „kriminelle Handlung, die durch absolute Unachtsamkeit und Verantwortungslosigkeit“ verursacht wurde, und „nicht toleriert werden kann“, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA im Nachgang berichtete.
Schiff kann mutmaßlich mit Atomwaffen bestückt werden
Die „unverantwortlichen Fehler der zuständigen Beamten“ müssten geahndet werden, so Kim weiter. Beim Stapellauf des 5000 Tonnen schweren Zerstörers wurden demnach Teile des Schiffsbodens zerstört. Ob es Verletzte gab, wurde zunächst nicht bekannt.
Bei dem beschädigten Schiff handelt es sich offenbar um einen erstmals im April vorgestellten Zerstörer, der mutmaßlich mit taktischen Atomwaffen bestückt werden kann. Beobachter hatten den Bau des Schiffs schon länger verfolgt. Satellitenbilder, die wenige Tage vor der Einweihungszeremonie aufgenommen wurden, zeigten es in der Werft noch an Land stehen.

Dass Nordkoreas staatlich kontrollierte Nachrichtenagentur über einen solch sensiblen Unfall berichtet, gilt als außergewöhnlich. Kim forderte laut KCNA, dass das Schiff bis zur Plenartagung des Zentralkomitees der machthabenden Partei der Arbeit Koreas im Juni repariert werden müsse. Das sei eine „politische Frage“, die „unmittelbar mit der Autorität des Staates zusammenhängt“.
Der Zerstörer sollte das zweite große Marineschiff sein, das innerhalb kurzer Zeit enthüllt wurde: Im April wohnte Kim der Einweihungszeremonie eines weiteren Zerstörers bei, der laut staatlichen Medien eine „neue Generation“ von Kriegsschiffen einleiten soll. Kim hat in den letzten Jahren große Pläne für die Modernisierung der Marineflotte verkündet. Dazu gehören neben der Entwicklung neuer Kriegsschiffe auch der Bau neuer Stützpunkte und moderner U-Boote.