So wird der letzte Auftritt

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Nach achteinhalb Jahren verlässt Constantin Schreiber die “Tagesschau”. Mit t-online spricht er über seinen Abschied, die letzten Stunden im Studio und seine Pläne.

Seit 2017 steht Constantin Schreiber für die “Tagesschau” vor der Kamera. Am Sonntag spricht er ein letztes Mal die 20-Uhr-Ausgabe. “Das ist natürlich ein großer beruflicher Schritt”, beschreibt Constantin Schreiber sein “Tagesschau”-Aus im Gespräch mit t-online. “Ich empfinde vor allem eines: Dankbarkeit. Ich hätte vor zehn Jahren nie gedacht, dass ich einmal die ‘Tagesschau’ werde präsentieren dürfen.”

Am Sonntag steht ein letztes Mal eine Hauptausgabe der “Tagesschau” für Schreiber an. Wie er dabei seinen Abschied kommentieren wird, hat er sich noch nicht überlegt. “Ich werde mich am Ende der Sendung kurz von den Zuschauerinnen und Zuschauern verabschieden. Was genau ich sagen werde – das weiß ich noch gar nicht. Das werde ich endgültig wohl erst am Sonntag entscheiden.”

Nach der Sendung will sich Schreiber im Kollegenkreis verabschieden – auf seine eigene Art. “Ich stoße im Anschluss an die Sendung noch mit den Kolleginnen und Kollegen an, allerdings nicht mit Sekt. Den mag ich nämlich nicht. Sondern wahlweise mit alkoholfreien Getränken. Außerdem gibt es selbstgebackenen Kuchen.”

Während seiner Zeit bei der “Tagesschau” ist ihm das Team ans Herz gewachsen. Schreiber sagt: “Ich werde meine Kolleginnen und Kollegen vermissen. Achteinhalb Jahre sind nun schon eine lange Zeit, in der wir viel gemeinsam erlebt haben: Corona, Trump, Ukraine, um nur ein paar der vielen Nachrichten zu nennen.” Doch nicht alles wird ihm fehlen: “Weniger vermissen werde ich den Schichtdienst.”

Zunächst steht Erholung an. Worauf sich Constantin Schreiber nach seiner Zeit bei der “Tagesschau” vor allem freut: eine Auszeit. “Ganz ehrlich? Auf drei Monate frei, bis es beruflich weitergeht. Das gab es in meinem Leben noch nie. Und darauf freue ich mich wahnsinnig!”

Was danach kommt, ist bewusst noch offen – zumindest für die Öffentlichkeit. “Ich habe es mir natürlich gründlich überlegt. Eine solche Entscheidung trifft man nicht leichtfertig. Gleichzeitig war mir immer klar, dass ich den Job nicht bis zur Rente machen werde. Dafür bin ich einfach nicht der Typ.”

Er wolle künftig “wieder inhaltlich journalistisch” arbeiten. Was das genau heißt? “Lassen Sie sich überraschen! Nur so viel: Ich werde mich auch wieder mehr den Themen widmen, für die ich ja auch stehe, rund um den Nahen Osten. Das hat mir gefehlt.” Bevor er zur ARD kam, berichtete Schreiber mehrere Jahre als Reporter aus dem Nahen Osten. Außerdem war er als Medienberater zum Thema Naher Osten für das Auswärtige Amt tätig. Für die ntv-Reihe “Marhaba – Ankommen in Deutschland” wurde er und sein Team 2017 mit dem renommierten Grimme-Preis ausgezeichnet.

Von seiner Zeit bei der “Tagesschau” wird Schreiber vieles in Erinnerung behalten – vor allem jedoch zwei Sendungen: “Sicherlich die erste Sendung um 20 Uhr. Das war schon ein besonderer Moment. Und wahrscheinlich auch meine letzte Sendung am Sonntag. Das vergisst man nicht.”