Medikamente zur Behandlung seltener Krankheiten kosten in Deutschland teils über hunderttausend Euro. Ein aktuelles Ranking beleuchtet die teuersten Präparate.
Medikamente werden immer teurer – besonders solche, die seltene und schwere Erkrankungen behandeln. Gentherapien oder spezialisierte Enzymersatzbehandlungen etwa schlagen mit mehreren Zehntausend bis über Hunderttausend Euro pro Packung zu Buche. Warum diese Arzneimittel so kostspielig sind – und wogegen sie eingesetzt werden:
Die hohen Preise dieser Arzneimittel haben mehrere Ursachen: Viele sind sogenannte Orphan Drugs, also Medikamente gegen seltene Krankheiten, für die nur wenige Patienten infrage kommen. Die Entwicklung solcher Therapien erfordert hohe Investitionen in Forschung und klinische Studien, die sich auf wenige Anwender verteilen.
Hinzu kommen aufwendige Herstellungsverfahren, oft biologischer Natur, wie bei Enzymersatztherapien oder Gentherapien. Die Produktion ist komplex und kostet viel Zeit und Geld. Außerdem nutzen Hersteller die Möglichkeit, für solche Spezialpräparate sehr hohe Preise zu verlangen, da die Behandlungsalternativen oft fehlen und der Nutzen für die Patienten erheblich ist.
Zudem sind die Zulassungsprozesse für diese Arzneimittel besonders streng und aufwendig. Die Kombination aus hohen Entwicklungskosten, geringer Stückzahl und hohem therapeutischem Wert führt zu Preisen, die sich im Millionenbereich bewegen können.
Die Liste zeigt eindrücklich, wie hoch die Kosten für spezialisierte Therapien in Deutschland sind. Seit Jahren wird die Finanzierung dieser Medikamente kontrovers diskutiert. Einerseits müssen Patienten den Zugang zu lebenswichtigen Therapien erhalten, andererseits dürfen die Kosten das Gesundheitssystem nicht übermäßig belasten. Politik, Krankenkassen und Hersteller suchen deshalb nach Lösungen. Ein verbindlicher Konsens steht allerdings noch aus.