Seit Jahren wird über eine Rückkehr von Lukas Podolski zum 1. FC Köln diskutiert. Holt ein langjähriger Wegbegleiter die Vereinslegende zurück ans Geißbockheim?
“Hoch sollst du leben”, schrieb der 1. FC Köln am Mittwochmorgen auf seinen Social-Media-Kanälen und widmete diesen Post natürlich der wohl größten Ikone der jüngeren Vereinsgeschichte. Lukas Podolski feiert 40. Geburtstag – und 14 dieser 40 Lebensjahre hat der Weltmeister bei seinem Herzensclub in der Domstadt verbracht.
2003 hatte “Poldi” als 18-Jähriger unter dem Schweizer Trainer Marcel Koller in der Bundesliga debütiert und anschließend die Fan-Herzen auch über Köln hinaus im Sturm erobert. Insgesamt 181 Pflichtspiele sowie 86 Treffer für den FC folgten. Seit Podolski die Kölner ein zweites Mal verließ – 2006 war er zu den Bayern gewechselt, 2012 dann zu Arsenal –, ist eine Frage rund ums Geißbockheim omnipräsent: Wann und in welcher Funktion kehrt er zum FC zurück?
Das Verhältnis zum aktuellen Vorstand galt in den vergangenen Jahren als kompliziert. Nach Podolskis Abschiedsspiel im Rheinenergiestadion im Oktober 2024 kündigte FC-Präsident Werner Wolf zwar Gespräche über eine mögliche Aufgabe im Verein sowie einen Besuch in Polen an, wo der Linksfuß nach wie vor für Gornik Zabrze spielt – doch zu diesem Besuch kam es laut Podolski nie.
Im Herbst ist für den Wolf-Vorstand Schluss, die FC-Mitglieder werden eine neue Clubführung wählen. Und dabei könnte ein enger Vertrauter Podolskis die Macht übernehmen. Wilke Stroman, Gründer des Unternehmens “Sparhandy.de” und mit “Poldi” sowohl geschäftlich als auch freundschaftlich verbunden, will gemeinsam mit der ehemaligen FC-Spielerin Tugba Tekkal und dem aktuellen Vizepräsidenten Carsten Wettich den künftigen Vorstand bilden.
Dabei kann Stroman auf Podolskis Unterstützung zählen. “Ich kenne ihn schon seit 15 Jahren, habe mit ihm schon einiges auf die Beine gestellt. Er ist ein guter, positiv verrückter Typ, ein Kölner, ein Macher”, sagt der 40-Jährige im “Express” über Stroman und rührt die Werbetrommel: “Meine private Meinung ist, dass er dem Verein guttun würde. Daher hat er meine Stimme.”
Sollte das Team Stroman tatsächlich gewählt werden – aktuell sammelt es die notwendigen 4500 Mitglieder-Unterschriften, um definitiv antreten zu dürfen –, würden die Chancen auf eine Rückkehr Podolskis zum FC fraglos steigen. Der Stürmer verlängerte seinen Vertrag in Zabrze zuletzt bis 2026, anschließend dürfte seine aktive Karriere endgültig vorbei sein.
Ein Job am Geißbockheim ist für ihn definitiv eine Option: “Der Gedanke, dem FC zu helfen, war immer da.” Dafür brauche er nicht zwangsläufig eine bestimmte Position, müsse gar nicht ins aktive Tagesgeschäft einsteigen. “Wenn Hilfe gebraucht wird, bin ich da”, so der Jubilar.
Bei Gornik Zabrze sammelt Podolski bereits Management-Erfahrungen. “Ich schnuppere in Marketing- und Geschäftsführungs-Dinge rein. Wir haben einen Gewinn von drei Millionen Euro erwirtschaftet, das ging die letzten Jahre immer in die andere Richtung. Wir sprechen mit verschiedenen Ausrüstern, entwickeln uns enorm. Ich war da in viele Dinge involviert”, verrät er und ist überzeugt, “dass ich viele Dinge beim FC verbessern und nach vorne bringen könnte, weil ich die Liebe, die Power und den Hunger habe, etwas zu entwickeln”.