RTL-Moderatorin stellt sich gegen Hass

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“Hättest du mal ein Kondom benutzt”

Moderatorin wehrt sich gegen Hassposts nach Krebs-Diagnose


Aktualisiert am 08.06.2025 – 16:34 UhrLesedauer: 2 Min.

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Steffi Brungs: Die Moderatorin kommt aus Nordrhein-Westfalen. (Quelle: IMAGO/Anita Bugge)

Erst vor wenigen Tagen macht Steffi Brungs ihre Krebserkrankung öffentlich. Danach bekommt der RTL-Star viele negative Kommentare.

In einem Video, das Brungs auf Instagram veröffentlichte, richtet sie sich an ihre rund 100.000 Follower. Viele Betroffene hatten sich bei ihr gemeldet und von ihren persönlichen Diagnosen berichtet. Das habe sie emotional sehr bewegt. “Ich bin in Gedanken und im Herzen so was von bei euch. Ich schicke euch ganz viel Kraft und hoffe, dass ihr bald wieder gesund seid”, sagt die 36-Jährige in dem Clip.

Allerdings bekam Brungs nicht nur positive Nachrichten auf ihren Beitrag, sondern auch Rückmeldung von denjenigen, die “selbst beim Thema Krebs keine Empathie kennen”. Für die hat sie eine klare Botschaft: “Lasst dieses Betroffenen-Shaming und informiert euch richtig!”

Daraufhin teilt die Journalistin, die unter anderem für RTL vor der Kamera steht, zwei Reaktionen, die sie kürzlich erhalten hat. “Warst wohl wild unterwegs. Man sollte den Geschlechtspartner eben nicht zu oft wechseln”, schrieb ihr etwa jemand. Eine andere Person schickte ihr diese Nachricht: “Tja, hättest du mal ein Kondom benutzt, dann hättest du auch keinen Krebs bekommen.”

Es seien eben jene Anmaßungen, die Brungs verdeutlichen würden, warum Aufklärung über “HPV und HPV-bedingte Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs immer noch so wichtig ist”. Sie erklärt: “Weil HPV häufig beim Sex übertragen wird, werden Betroffene oft stigmatisiert. Ihnen wird vorgeworfen, sie seien sexuell oft zu umtriebig oder hätten doch ein Kondom benutzen können.”

Gleichzeitig stellt sie klar: “Safer-Sex ist grundsätzlich eine gute Idee.” Es schütze aber nicht ausreichend. “Es braucht nicht den Akt als solchen”, um sich anzustecken. “Es reicht schon ein Haut-zu-Haut-Kontakt im Intimbereich”, sagt sie und stellt klar: “Es kann schon bei einem einzigen sexuellen Kontakt zu einer Übertragung kommen.” Mehr Informationen zum Thema HPV-Infektion finden Sie hier.

Des Weiteren macht Brungs auf die Häufigkeit von HPV-Infektionen aufmerksam und erklärt, dass es viele Typen des Virus geben würde. Die wenigsten würden eine Infektion überhaupt bemerken. Bei anderen könne aber eben Krebs daraus resultieren.

Steffi Brungs ist es deswegen wichtig zu betonen, dass Betroffene Unterstützung und Verständnis brauchen und auf Sätze wie “Selber Schuld, dass du Krebs hast”, verzichtet werden sollte. Ihr Appell: “Bitte informiert euch, bitte lasst euch testen und geht regelmäßig zur Vorsorge und bitte schützt euch.”