Nations-League-Krimi
Ronaldo weint nach Finalsieg – “besonderes Gefühl”
Aktualisiert am 09.06.2025 – 09:29 UhrLesedauer: 3 Min.

Portugal und Spanien liefern sich in München ein packendes Endspiel in der Nations League. Am Ende entscheiden vom Punkt die Nerven – und Ronaldo kann nicht mehr hinsehen.
Cristiano Ronaldo hat sich nach dem Elfmeterkrimi von München überraschend emotional gezeigt. Noch auf dem Spielfeld weinte der Weltmeister nach der Entscheidung direkt los und warf sich auf den Boden. Tief berührt schritt der 40 Jahre alte Fußball-Superstar nach Portugals Titel in der Nations League dann zu seinen jubelnden Teamkollegen, dabei hielt er sich wiederholt die Hände vor das Gesicht. Dann feierte er den Finalsieg gegen Europameister Spanien wie einen Champions-League-Triumph und hob nach Mitternacht die Trophäe in den Himmel.
“Wir wussten, dass wir ein super Team sind. Jeder Fußballer träumt von diesen Momenten, von solchen Finals – das treibt uns an”, sagte Bruno Fernandes nach dem dramatischen Endspiel bei RTL. Erst Torschütze, dann Edelfan an der Linie: Gallionsfigur Ronaldo hat in dem denkwürdigen Finale den dritten Pokal nach der EM 2016 und der Nations League 2019 erobert.
Nach dem Coup gegen Spaniens Dauersieger um Lamine Yamal bleibt Ronaldo, der zeitweise nicht mehr hinschauen konnte, nur noch ein unerfülltes Ziel: der WM-Pokal 2026 in den USA, Mexiko und Kanada.
Der mehrmalige Weltfußballer Ronaldo war beim 5:3 im Elfmeterschießen (2:2, 2:2, 1:2) beim Endspiel in München gegen Spanien als Torschütze zum 2:2 entscheidend am Sieg seiner Auswahl beteiligt. Zum gefeierten Finalhelden im Showdown vom Punkt, in der der ausgewechselte Ronaldo wie bei der EM 2016 am Spielfeldrand und auf der Ersatzbank litt, avancierte Ruben Neves. Den entscheidenden Strafstoß nach 120 Minuten Fußball-Krimi verwandelte er, nachdem zuvor Spaniens Alvaro Morata verschossen hatte. Hier lesen Sie den gesamten Spielbericht.
Wie beim Erfolg im Halbfinale gegen Deutschland (2:1) vier Tage zuvor verließ Ronaldo die Arena in München wieder als Triumphator. Innig umarmte er vor der Bank Trainer Roberto Martínez – und jubelte dort in der Verlängerung über den Siegtreffer.
In der Schlussphase der regulären Spielzeit ging allerdings irgendwann nichts mehr bei Ronaldo. Der Superstar saß auf dem Boden, musste behandelt und ausgewechselt werden.
“Ich habe es schon beim Aufwärmen gespürt, es ist schon eine Weile da”, sagte Ronaldo nach dem Spiel zu seinen Problemen. “Aber wenn ich mir für die Nationalmannschaft das Bein brechen müsste, würde ich es tun. Es ist ein Titel, ich musste spielen und ich habe alles gegeben, ich bin so weit gegangen, wie ich konnte. Ich habe mit einem Tor geholfen”. Auch erklärte er, warum dieser Sieg ihn besonder berührt hat: “Es ist wunderschön. Es ist unser Land. Wir sind ein kleines Volk, aber wir haben große Ambitionen. Ich habe in vielen Ländern gelebt und für viele Vereine gespielt, aber wenn man über Portugal spricht, ist das ein besonderes Gefühl. Kapitän dieser Generation zu sein, erfüllt mich mit Stolz.”
Seine Zukunft sieht er aber weiter in Saudi-Arabien. “Es wird sich nichts ändern. Al-Nassr, ja”, zitierte das portugiesische Sport-Portal “Ojogo” ihn nach dem Sieg. Ronaldos Vertrag bei seinem Klub Al-Nassr FC läuft Ende des Monats aus.
FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte zuletzt Spekulationen angeheizt, dass der Offensivstar mittels Vereinswechsel bei der bald beginnenden Club-WM auflaufen könnte, für die Al-Nassr nicht qualifiziert ist. Es habe Gespräche und Angebote gegeben, hatte Ronaldo dazu vor dem Endspiel gegen Spanien erklärt. Doch seine Entscheidung sei gewissermaßen fix. Bis Dienstag können Teilnehmer noch neue Spieler für die Club-WM unter Vertrag nehmen.