Dennoch hat der 57-Jährige durchaus auch Gefallen am Titelsammeln gefunden. In seinem “Panini-Album”, wie er es nennt, fehlt nun nur noch die Champions League. Die Möglichkeit, diese Lücke zu füllen, haben die Füchse bereits am kommenden Wochenende beim Final Four in Köln. “Natürlich würde ich die Champions League auch noch sehr, sehr gerne gewinnen”, so Hanning. Bereits vor einigen Wochen hatte er den Titel großspurig angekündigt.
Während die Partyschlager-Band Malle Anja auf der Bühne bereits zum vierten Mal ihren Hit “Der Zug hat keine Bremse” zum Besten gibt, denkt auch der Füchse-Boss noch nicht daran, die Erwartungen zu bremsen und blickt bereits in die Zukunft. Auf die Frage, ob sein Klub nun auch eine Ära prägen könne, sagt Hanning: “Ich glaube, dass wir nicht schlechter werden und jetzt ist die Frage, ob die anderen besser werden” und betont dann: “Wenn wir gesund bleiben und weiter fokussiert arbeiten, warum sollten wir nächstes Jahr nicht noch mal Deutscher Meister werden?”
Ob es dafür neben Mathias Gidsel, den die Berliner 2022 in einem regelrechten Coup in die Hauptstadt lockten, weitere Superstars braucht, lässt Hanning offen. Er glaubt, dass nicht alle Topstars unbedingt in einer Mannschaft mit Welthandballer Gidsel spielen wollen. “Wir haben gesehen, dass wir nicht jeden Spieler gekriegt haben, und ich bin mir gar nicht so sicher, ob wir vielleicht den ein oder anderen Spieler nicht gekriegt haben, weil Mathias da ist, da er einfach einen gewissen Platz einnimmt”, so Hanning. Sein Klub sei durchaus mittlerweile “eine Adresse” im Welthandball geworden. Erzwingen möchte er aber nichts: “Wer bei uns spielen will, kann kommen, und wer nicht will, der soll woanders spielen.”
Seine eigene Ära bei den Füchsen wird jedenfalls in drei Jahren enden. Dann plant Hanning, die Geschäftsführung abzugeben. Ein Nachfolger steht bereits bereit: Paul Drux, der schon als Spieler in der Hauptstadt zur Legende und wegen einer schweren Verletzung nach dem letzten Heimspiel der Saison emotional verabschiedet wurde, soll dann in neuer Funktion zu den Füchsen zurückkehren.
Auch das erfüllt Hanning mit Genugtuung: “Wenn ich sehe, dass wir mit Paul Drux auch schon einen Nachfolger bestimmt haben und dass ich wie in allen Lebenssituationen den Anfang und das Ende selbst bestimmen konnte, dann macht das den Tag heute auch noch mal besonders”, sagt er und geht dann wieder den Erfolg genießen. Im Gegensatz zur Mannschaft, die es noch in einen Club weiterzieht, aber in seinem eigenen Haus am See und “mit einer schönen Flasche Rotwein”.