Attentat auf einen russischen General: Abschreckend wirkt das nicht

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Nichts davon ist bis heute eingetreten. Getötete Offiziere wurden ersetzt, jeder Anflug von Opposition wird vom Kreml unterdrückt. Wie Putin mit Abtrünnigen umgeht, ließ er seine Leute im Fall Prigoschin so deutlich wissen, dass niemand mehr eine Palastrevolte gewagt hat.

Deshalb dürfte die Tötung des Generals, der für die russischen Chemiewaffen zuständig war, keine allzu große Wirkung zeigen. Auch diesen Mann wird man ersetzen. Die Abschreckungswirkung, die sich die Führung in Kiew offenbar von dieser Geheimdienstaktion verspricht, ist schon deshalb gering, weil Russland derzeit nicht auf der Verliererstraße ist.

An der Front kommt die russische Armee voran, und mit dem bevorstehenden Regierungswechsel in Washington besteht die Aussicht, dass die Ukraine künftig weniger Waffen aus dem Westen erhalten wird. Vielleicht muss sie sogar in einen Friedensschluss zugunsten Putins einwilligen. Ein Attentat in Moskau kann den Lauf der Dinge nicht (mehr) grundlegend verändern.