Lady Bitch Ray macht Krebserkrankung publik

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“Ich war erst mal wütend”

Musikerin Lady Bitch Ray macht Krebserkrankung publik


12.06.2025 – 00:58 UhrLesedauer: 2 Min.

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Die Rapperin Reyhan Sahin alias Lady Bitch Ray spricht über Minikameras auf Damentoiletten. (Quelle: Ingo Wagner/dpa./dpa)

Diagnose Brustkrebs – das sei für sie ein Schock gewesen, sagt Reyhan Şahin aka Lady Bitch Ray. Nach OP, Chemo und Strahlentherapie hat sie nun gute Nachrichten.

Die Rapperin Lady Bitch Ray hat erstmals öffentlich über ihre Brustkrebserkrankung gesprochen. Die Diagnose habe sie Anfang vergangenen Jahres erhalten, sagte die 44-Jährige dem Magazin “Stern”. “Ich hatte selbst etwas ertastet, bin dann zum Gynäkologen gegangen, und der war sich gleich sehr sicher, was das ist.”

Eine Woche später sei das Ergebnis der Biopsie gekommen. “Und das war natürlich ein Schock! Ich wurde operiert, brusterhaltend. Ich brauchte eine Chemo, die Göttin sei Dank gut anschlug, und eine Bestrahlungstherapie. Ich war neun Monate komplett raus”, sagte die Musikerin, die mit bürgerlichem Namen Reyhan Şahin heißt. In dieser Zeit hätten ihr ihre Familie, Freundinnen und Freunde zur Seite gestanden.

“Wenn es mir nicht gut ging wegen der Nebenwirkungen der Chemo, haben sie mich besucht und für mich gekocht, wenn ich essen konnte. Ich bin gesegnet von diesen Menschen. Ich hatte Glück im Unglück”, so die gebürtige Bremerin, die einen Doktor in Sprachwissenschaften hat und als Habilitationsstipendiatin an der Helmut Schmidt-Universität Hamburg zu Rassismus forscht.

Jetzt gehe es ihr gut, sagte Şahin. Auf die Frage, ob sie gestärkt aus der Krankheit hervorgegangen sei, antwortete sie, sie habe in ihrem Leben bereits zwei schwere Depressionen gehabt. Aus denen sei sie durch Therapien gestärkt hervorgegangen. “Als jetzt die Brustkrebsdiagnose kam, war ich erst mal wütend, weil ich dachte: Ey, Schicksal, du hast mich doch schon zweimal auflaufen lassen. Aber dadurch habe ich eben auch gelernt, mit solchen Krisen umzugehen.”

Über ihre Erfahrungen mit der Krankheit soll im Herbst ein Buch erscheinen. Darin wolle sie Betroffenen Tipps zum Umgang mit Brustkrebs geben. Es soll “informativ sein, empowernd und auch zeigen, dass man manches mit Humor nehmen muss, sonst ist alles nur noch traurig”.