Bei Fieber auch an Hitzschlag denken

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Ein Sonnenstich kann zwar mit Fieber einhergehen, dies ist aber eher untypisch. Vielmehr kann hohes Fieber auf einen gefährlichen Hitzschlag hinweisen.

Bei Fieber, das nach einem längeren Aufenthalt in der Sonne auftritt, denken viele zuerst an einen Sonnenstich. Es kann aber auch eine Hitzeerschöpfung oder – bei hohem Fieber – ein Hitzschlag dahinterstecken.

Ein Hitzschlag ist lebensbedrohlich und muss schnellstmöglich behandelt werden. Im Gegensatz dazu klingt ein Sonnenstich meist von allein ab. Nur selten ist er so stark ausgeprägt, dass es gefährlich wird.

Ein Sonnenstich ist die Folge intensiver Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf-Nacken-Bereich. Durch die Hitze werden die Hirnhäute gereizt. Das macht sich wenige Stunden später bemerkbar: Kopf und Nacken werden heiß, hochrot und der Kopf schmerzt. Weitere Symptome können unter anderem Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Unruhe, Abgeschlagenheit und ein steifer Nacken sein.

Eine erhöhte Temperatur oder (hohes) Fieber kann ebenfalls Anzeichen eines Sonnenstichs sein. Vor allem bei kleinen Kindern steigt die Temperatur gelegentlich an. Grundsätzlich ist die Körpertemperatur bei einem Sonnenstich aber meist normal oder nur leicht erhöht.

Hat eine Person während oder nach dem Aufenthalt in der Sonne Fieber, muss also nicht zwingend ein Sonnenstich die Ursache sein. Vielmehr sollten Betroffene oder umgebende Personen auch an eine Hitzeerschöpfung oder einen Hitzschlag denken.

Eine Hitzeerschöpfung entwickelt sich meist nach körperlicher Anstrengung bei hohen Außentemperaturen, wenn die Person den dabei entstehenden Flüssigkeitsverlust nicht ausgleicht.

Im Gegensatz zum Sonnenstich betrifft die Hitzeerschöpfung den ganzen Körper. Die Haut ist blass, kühl und feucht. Betroffene leiden unter Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, übermäßigem Schwitzen und Schwäche. Meist ist die Körpertemperatur normal – manche Betroffene entwickeln aber auch Fieber. Dieses ist jedoch nicht höher als 40 Grad. Werden die Symptome ignoriert, kann eine Hitzeerschöpfung zu einem Kollaps führen oder in einen Hitzschlag übergehen.

Ein Hitzschlag ist ein medizinischer Notfall. Er entwickelt sich oft bei schwülwarmem Wetter. Ein Hitzschlag entsteht, wenn der Körper so überhitzt ist, dass er nicht mehr schwitzt und sich deshalb nicht ausreichend abkühlen kann. Dadurch fällt die natürliche Temperaturregulation regelrecht aus.

Ein Hitzschlag kann sich bei einer Hitzewelle über mehrere Tage langsam entwickeln. Er kann aber auch schnell auftreten, etwa, wenn ein Kind bei Hitze zu lange im Auto sitzt. Eine intensive körperliche Belastung in heißer Umgebung, etwa beim Sport, kann ebenfalls einen Hitzschlag auslösen. Ein Hitzschlag macht sich deutlich bemerkbar. Betroffene haben hohes Fieber über 40 Grad Celsius. Sie wirken deutlich benommen (etwa erkennbar an einem taumeligen Gang), verwirrt oder sind bewusstlos. Zudem können Krämpfe auftreten. Ihre Haut ist trocken und rot.

Bei hitzebedingten Beschwerden sollte im Zweifelsfall immer ein Arzt aufgesucht werden. Auch ein im Vergleich zum Hitzschlag meist eher mild verlaufender Sonnenstich kann in seltenen Fällen gefährlich sein. Babys, kleine Kinder und Senioren sollten schon bei leichteren Symptomen sicherheitshalber ärztlich untersucht werden.

Bei hohem Fieber sollte sofort ein Arzt aufgesucht beziehungsweise bei Verdacht auf Hitzschlag der Rettungsdienst gerufen werden.