Mit furiosem Handball
Deutscher Meister stürmt ins Champions-League-Finale
14.06.2025 – 17:59 UhrLesedauer: 2 Min.

Nach der Meisterschaft am vergangenen Wochenende stehen die Füchse Berlin vor dem nächsten großen Titel. Durch einen klaren Sieg stehen sie im Endspiel der “Königsklasse”.
Lange ohne ihren wichtigsten Spieler, aber dennoch überragend: Die Füchse Berlin haben sich mit einem dominanten Auftritt für das Finale der Handball-Champions-League qualifiziert. Der deutsche Meister setzte sich mit 34:24 (18:12) gegen den HBC Nantes durch – und das trotz einer frühen Roten Karte gegen Rückraumspieler und Superstar Mathias Gidsel.
Im Endspiel am Sonntag (ab 18 Uhr bei DAZN und Dyn) treffen die Berliner entweder auf den SC Magdeburg oder den FC Barcelona. Sollte sich Magdeburg durchsetzen, käme es zum dritten rein deutschen Finale in der Geschichte des Wettbewerbs.
Berlins Manager Bob Hanning betonte nach dem Spiel bei Dyn: “Mathias Gidsel hat bei uns eine herausragende Rolle, aber wir sind eben nicht nur Mathias Gidsel. Die Mannschaft hat das mit Bravour gelöst.”
Gidsel war bereits in der neunten Minute vom Platz gestellt worden, nachdem er in Unterzahl ausrutschte und den Spanier Kauldi Odriozola im Sprung per Grätsche zu Fall gebracht hatte. Nach Ansicht der Videobilder entschied das isländische Schiedsrichterduo auf Rot. Gidsel nahm hinter dem Tor neben Hanning Platz und vergrub sein Gesicht im Trikot.
Auch ohne ihren Bundesliga-MVP zeigten die Berliner vor 20.074 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess Arena eine reife Leistung. Tim Freihöfer war mit zehn Treffern bester Werfer seines Teams. Im Tor überzeugte Dejan Milosavljev mit zahlreichen Paraden – rund 40 Prozent der Würfe auf sein Tor konnte er abwehren.
Schon früh setzte sich Berlin ab: Beim 6:3 (7. Minute) lag der Klub erstmals mit drei Toren vorn. Nantes, selbst mit Ambitionen auf den ersten Champions-League-Titel angereist, wirkte nervös und ließ mehrere Überzahlsituationen ungenutzt. Der Vorsprung der Füchse wuchs bis zur Pause auf sechs Tore.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Füchse dominant. Nantes geriet früh in Unterzahl, Berlin baute die Führung weiter aus. Nationalspieler Nils Lichtlein überzeugte ebenso wie Fabian Wiede, der Gidsel vertrat. Beim 22:14 (36.) war die Vorentscheidung gefallen. Trainer Jaron Siewert konnte die Belastung auf mehrere Schultern verteilen – ein wichtiger Faktor mit Blick auf das Endspiel.
Gidsel wird am Sonntag wieder spielberechtigt sein. Für ihn bietet sich damit die Möglichkeit, seine ohnehin beeindruckende Saison mit einem weiteren Titel zu krönen. Auch Siewert könnte Geschichte schreiben: Mit 31 Jahren wäre er der jüngste Trainer, der jemals die Champions League gewinnt.