Die Grünen-Fraktion hatte am Montag angekündigt, einen Antrag für die Option, mit Nein zu stimmen, zu stellen. Der von der Fraktion beauftragte Gutachter Fabian Michl, Juniorprofessor an der Universität Leipzig, war zu dem Schluss gekommen, dass dies auch bei mehr als einem Kandidaten ermöglicht werden müsse. Bereits am Montag hatte der Landtag mitgeteilt, dass der Landtagspräsident diese Auffassung nicht teile. Eine Nein-Stimme sei nur für den Fall vorgesehen, dass in einem Wahlgang nur ein einziger Bewerber antritt, teilte der Landtag mit. Die Abgeordneten hätten keinen Anspruch darauf, durch eine Nein-Stimme gezielt die Wahl eines Ministerpräsidenten zu verhindern.
Besonders relevant wären die Nein-Stimmen im zweiten Wahlgang, weil dann nicht mehr eine absolute Mehrheit von 61 Stimmen, sondern nur noch eine einfache Mehrheit nötig ist. Die Wahl gewinnt, wer mehr Stimmen bekommt als die anderen Optionen zusammen, Enthaltungen werden nicht mitgezählt.