Ex-Hertha-Profi Patrick Ebert zählt Klub an – und bereut Entscheidung

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“Hatten einen dummen Kopf”

Ex-Profi zählt Klub an – und bereut Entscheidung


19.06.2025 – 07:07 UhrLesedauer: 2 Min.

Patrick Ebert (r.) neben Baris Özbek: Er spielte unter anderem für Hertha, Spartak Moskau, Ingolstadt und Dresden.Vergrößern des Bildes

Patrick Ebert (r.) neben Baris Özbek: Er spielte unter anderem für Hertha, Spartak Moskau, Ingolstadt und Dresden.

Patrick Ebert startete seine Profilaufbahn bei der Hertha. Trotz einer langen Zeit beim Klub hinterfragt er nun den damaligen Umgang mit ihm und anderen jungen Spielern.

Der frühere Mittelfeldspieler Patrick Ebert hat den Start seiner Laufbahn bei Hertha BSC hinterfragt. Im Fußball-Podcast “Erzähl ma” von YouTuber “Kevinfromtheblock” erzählte der 38-Jährige von seiner Zeit als Jugendnationalspieler beim Hauptstadt-Klub (2006 bis 2012): “Wir hatten nie frei.” Unter der Woche habe es einen Tag Freizeit gegeben, ansonsten lag der Fokus auf den Spielen. Das missfiel Ebert damals – und hatte womöglich Auswirkungen auf seine Karriere.

Denn die Nicht-Nationalspieler, die zu der Zeit bei Hertha unter Vertrag standen, hätten immer drei Tage freibekommen. Ebert zählt jedoch nicht zu ihnen, spielte zwischen 2007 und 2009 für die deutsche U21. Doch Ebert und andere Teamkollegen bei Hertha, die für die U21 spielten, legten ihren Fokus auf die Freizeit: “Wir meinten dann: ‘Trainer, bitte, können Sie nicht beim DFB anrufen und sagen, wir sind verletzt? Wir wollen nicht, wir wollen auch mal freihaben'”, so Ebert weiter.

Rückblickend sagte der Ex-Profi, der letztlich auf 13 U21-Spiele kam: “Wir hatten einen dummen Kopf.” Denn andere Spieler aus der deutschen U21 wie der damalige Stuttgarter Andreas Beck (27 U21-Spiele), mit dem Ebert gemeinsam auflief, seien später A-Nationalspieler geworden. “Da siehst du, wie oft wir abgesagt haben. Weil wir auch mal drei Tage freihaben wollten. Wir hatten einen anderen Kopf.”

Doch auch Hertha sei daran nicht ganz unschuldig. Profis wie Beck, “die haben in einem anderen Verein gespielt, wo sich vielleicht mehr um die jungen Spieler gekümmert wurde”, merkte Ebert an. Für die Nationalmannschaft zu spielen, habe einen großen Stellenwert. Er wünsche sich, dass ihm jemand gesagt hätte: “Ey, geh zur Nationalmannschaft, wenn du eingeladen wurdest. Das ist eine Riesenehre. Das kann dir deinen Weg für die A-Nationalmannschaft ebnen.”

Doch so weit haben Ebert und seine früheren Mitspieler nicht gedacht. So endete Eberts Nationalmannschaftskarriere 2009. Immerhin gewann er damals mit dem Team die U21-Europameisterschaft. Nach seiner Zeit bei Hertha folgten unter anderem Stationen bei Spartak Moskua, Rayo Vallecano und Dynamo Dresden.