Honda testet Rakete mit Erfolg

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Honda Motor hat erfolgreich eine wieder einsetzbare Rakete getestet. Wie der japanische Autokonzern mitteilte, ließ er das Geschoss auf einer Teststation auf der Nordinsel Hokkaido erst rund 300 Meter in die Höhe fliegen und dann langsam wieder zurück auf den Boden zurückkommen. Es landete mit einer Abweichung von weniger als einem halben Meter neben dem Zielpunkt.

Der Flug habe knapp eine Minute gedauert, massenhaft digitale Daten geliefert und erstmals gezeigt, dass man in der Lage sei, eine mehrmals einsetzbare Rakete zu bauen, erklärte Honda. In der Raketenentwicklung befindet sich Honda nach eigenen Einschätzungen noch in der Phase der Grundlagenforschung. Hinsichtlich möglicher Kommerzialisierungen gebe es noch keine Entscheidung.

Andere japanische Unternehmen wie Toyota, Mitsubishi und Sony haben ebenfalls Ambitionen, ins All zu fliegen. Hondas hauseigenes Entwicklungsprogramm sei für die kommenden vier Jahre durchfinanziert, erklärte das Unternehmen. 2029 wolle man in der Lage sein, eine wieder einsetzbare Rakete suborbital starten zu lassen. Ein suborbitaler Flug ist ein Raumflug, der zwar hoch genug ist, um den Weltraum zu erreichen, aber nicht schnell genug ist, um in einer Höhe von mindestens 100 Kilometern in eine stabile Umlaufbahn einzutreten.

Honda hatte 2021 erklärt, sich neben seinem angestammten Geschäft im Fahrzeugbau auch verstärkt der Weltraumfahrt zuzuwenden. Seit 2024 werden im Unternehmen spezielle Antriebs- und Steuerungstechniken für wieder einsetzbare Raketen getestet. Neben der klassischen Autoherstellung hatte sich das Unternehmen Anfang der Neunzigerjahre bereits mit dem Bau von Kleinflugzeugen schon einige Meriten in der Luftfahrt verdient. Darüber hinaus entwickelt der Tokioter Konzern seit Anfang der Achtzigerjahre humanoide Robotertechnik.

Die nun getestete Rakete wiegt voll aufgetankt 1,3 Tonnen, ist etwas mehr als sechs Meter hoch und hat einen Durchmesser von 85 Zentimetern. Als Prototyp sollte sie mit dem nun erfolgten Testflug zeigen, dass Honda die Technik beherrscht und möglicherweise kommerzialisieren kann.

Führend sind auf diesem Gebiet bislang die Amerikaner mit Unternehmen wie SpaceX. Dessen größte Rakete ist knapp 70 Meter hoch, hat einen Durchmesser von fast vier Metern, bringt vollgetankt 550 Tonnen auf die Waage und wird bereits für eine Vielzahl von Weltraummissionen eingesetzt.