
- Fans und Investoren befinden sich immer noch in Ungewissheit, was die geheimnisvollen, neuen und „erschwinglichen“ Elektroautos von Tesla angeht.
- Tesla behauptet, die neuen Modelle würden in der ersten Hälfte des Jahres 2025 in Produktion gehen, doch das Unternehmen gab noch keine Details hierzu bekannt.
- Tesla hat mit schleppenden Verkäufen und hartem Wettbewerb zu kämpfen. Auch sind Teslas Fundamentaldaten nach Ansicht von Analysten schlechter als erwartet.
Tesla bereitet sich darauf vor, endlich seinen Robotaxi-Service zu starten, allerdings steht das Unternehmen kurz vor einem anderen, ebenso wichtigen Termin.
Während sich der CEO Elon Musk darauf vorbereitet, dieses Wochenende in Austin einer ausgewählten Gruppe von geladenen Gästen Fahrten mit dem Robotaxi anzubieten, warten Tesla-Fans immer noch auf Neuigkeiten über die lang erwarteten preiswerten Elektroautos des Unternehmens.
„Im Januar erklärte Tesla, dass das Unternehmen in der ersten Hälfte des Jahres 2025 mit der Produktion neuer Modelle beginnen werde, darunter auch erschwinglichere Modelle.“
Zeitplan war im April noch absehbar
Bei der Bekanntgabe der Geschäftsergebnisse im April bekräftigte Tesla diesen Zeitplan, wobei Lars Moravy, Vizepräsident für Fahrzeugtechnik, erklärte, dass das Unternehmen an den neuen Fahrzeugen „in letzter Minute“ arbeite.
Dieser Termin rückt immer näher, und es gibt kaum Anzeichen dafür, dass Tesla sich auf eine größere Produkteinführung vorbereitet. Tesla reagierte nicht sofort auf eine Anfrage von Business Insider.
Für den Elektroauto-Giganten steht vieles aufs Spiel. Tesla musste in diesem Jahr weltweit einen Umsatzeinbruch hinnehmen, da das Unternehmen mit der Kritik der Verbraucher an der Politik von Elon Musk und mit Produktionsunterbrechungen aufgrund einer Auffrischung seines meistverkauften Elektroautos Model Y zu kämpfen hat.
Tesla hat mit langsamer Produktpalette zu kämpfen
Analysten sagten Business Insider, dass die langsame Produktpalette Teslas der Problematik keinen Gefallen tue. Der Autohersteller hat seit dem Cybertruck im Jahr 2023 kein neues Fahrzeug mehr auf den Markt gebracht, und die Verkaufszahlen des kantigen Pickups waren wenig überzeugend.
Während Teslas Produktpalette stagniert, haben seine Konkurrenten eine Flut neuer Elektromodelle auf den Markt gebracht. Ein Großteil dieser Konkurrenz kommt aus China. Der hart umkämpfte Markt für Elektroautos hat chinesische Unternehmen wie BYD dazu gebracht, neue Modelle zu Tiefstpreisen auf den Markt zu bringen.
Daten der Branchengruppe EV Volumes haben ergeben, dass das Model Y und das Model 3 von Tesla in den ersten vier Monaten des Jahres zwar immer noch die meistverkauften Elektroautos der Welt waren, ihre Verkäufe aber unter Druck geraten sind, und zwar durch den Seagull von BYD und den Wuling Mini, zwei erschwingliche, kompakte Stadtautos, die in China für umgerechnet weniger als 10.000 US-Dollar (oder 8700 Euro) verkauft werden.
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Befürchtungen hinsichtlich der Fundamentaldaten wachsen
Einige Analysten haben bereits damit begonnen, die Alarmglocken zu läuten. In einem Vermerk dieser Woche erklärten die Wells Fargo-Analysten Colin Langan und Kosta Tasoulis, dass die Geschäftsgrundlagen von Tesla schlechter seien als erwartet und die Auslieferungen sich im zweiten Quartal nicht erholt hätten.
Die Analysten warnten auch davor, dass die jüngste Entscheidung des Senats, die kalifornischen Null-Emissions-Vorschriften zu beenden, die Notwendigkeit für Autohersteller beseitigen würde, regulatorische Gutschriften von Tesla zu kaufen. Das könnte ihrer Einschätzung nach das Ergebnis vor Steuern und Zinsen von Tesla um bis zu 16 Prozent senken.
Langan und Tasoulis sagten, dass die Nachfrage nach dem aufgefrischten Model Y, das Tesla Anfang des Jahres auf den Markt gebracht hat, „schwach zu sein scheint“ und fügten noch hinzu, dass die mysteriösen, erschwinglichen Modelle der einzige offensichtliche Treiber der Verkäufe in der zweiten Jahreshälfte waren.
Hoffnung liegt noch bei Robotaxis in Texas
Trotz ihrer Bedeutung ist immer noch unklar, wie die von Tesla angedeuteten neuen Modelle aussehen werden. Das Unternehmen hat erklärt, dass sie auf den gleichen Produktionslinien wie die aktuellen Fahrzeuge hergestellt werden und Aspekte der gleichen Plattform nutzen werden.
Reuters hat zuvor berichtet, dass die neuen Modelle eine abgespeckte Version des Model Y umfassen werden, dessen Produktion sich anonymen Quellen zufolge um mehrere Monate verzögert hat.
Im Moment scheinen sich Musk und Tesla vor allem auf die etwa zehn Robotaxis zu konzentrieren, die in Austin auf den Markt kommen sollen, und lassen ein großes Fragezeichen über dem Rest der Produkt-Roadmap des Unternehmens zurück.
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