Liveticker Iran & Israel: Nachrichtendienst: Irans Atomanlagen nicht zerstört

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Die von den USA und Israel unterstützte Privatstiftung für Gaza-Hilfe erhebt Vorwürfe der Schikane gegen das israelische Militär. Soldaten hätten Hilfskonvois zu einem der sogenannten sicheren Verteilzentren behindert, teilte die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) am Dienstag mit. Die Beschwerde ist insoweit bemerkenswert, als die Stiftung die humanitäre Lebensmittelhilfe im Gazastreifen mit Billigung Israels anstelle der Vereinten Nationen übernehmen sollte. UN-Organisationen werfen GHF vor, sich in die israelische Militärstrategie einbinden zu lassen.

In der gleichen Pressemitteilung sprach GHF von anhaltenden „falschen Behauptungen“ über Angriffe in der Nähe von Verteilzentren. Dies sei zu einem festen Muster in der Berichterstattung internationaler Medien geworden. Solche Vorfälle hätten sich nicht bei GHF-Stützpunkten ereignet, sondern an Orten von Konvois der Vereinten Nationen oder anderer humanitärer Organisationen, die nahe der GHF tätig seien, hieß es.

Erst am Dienstagmorgen hatte das UN-Menschenrechtsbüro in Genf den Vorwurf bekräftigt, Israels Armee schieße auf Palästinenser, die Lebensmittel holen wollten. Seit Beginn der Kooperation mit GHF seien Berichten zufolge über 410 Menschen bei Verteilstellen getötet worden. Mindestens 93 weitere seien durch das israelische Militär bei dem Versuch ums Leben gekommen, Konvois der Vereinten Nationen und anderer Hilfsorganisationen zu erreichen; über 3.000 sollen verletzt worden sein.

„Verzweifelte, hungernde Menschen im Gazastreifen stehen weiterhin vor der unmenschlichen Wahl, entweder zu verhungern oder zu riskieren, getötet zu werden, wenn sie an Nahrung kommen wollen“, sagte Thameen Al-Kheetan, Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros. Israel militarisiere die humanitäre Hilfe. Dies trage zur katastrophalen Lage im Gazastreifen bei und bringe Zivilisten in Gefahr. Der Einsatz von Nahrung als Waffe sei ein Kriegsverbrechen, so der Sprecher.

Internationale Medien berichteten am Dienstag unter Berufung auf Behörden im Gazastreifen von einem neuerlichen Angriff auf Einwohner, die um Hilfe anstanden. Mindestens 21 Menschen seien getötet worden, 150 verletzt.