Deutschland bezwingt Frankreich – und steht im Finale

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Packendes U21-EM-Duell

Deutschland steht im Finale – und trifft auf Titelverteidiger


Aktualisiert am 25.06.2025 – 22:58 UhrLesedauer: 2 Min.

Nick Woltemade (M.): Der Stuttgarter steuerte einen Treffer bei.Vergrößern des Bildes

Nick Woltemade (M.): Der Stuttgarter traf zum sechsten Mal im laufenden Turnier. (Quelle: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Meusel)

Das deutsche Team hätte nicht besser ins Halbfinale starten können. Im Verlauf der Partie übernahm Frankreich das Spielgeschehen – allerdings ohne Folgen.

Der Traum lebt: Die deutsche U21-Nationalmannschaft ist ins Endspiel der Europameisterschaft eingezogen. In einem packenden Halbfinale setzte sich das Team von Trainer Antonio Di Salvo gegen Frankreich mit 3:0 (2:0) durch. Dabei wackelte die deutsche Auswahl ein ums andere Mal – und musste einen frühen Ausfall von Abwehrchef Max Rosenfelder verkraften (11. Minute).

Zuvor schloss der Mainzer Nelson Weiper aus spitzem Winkel ab und brachte Deutschland nach nur acht Minuten in Führung. Torgarant Nick Woltemade vom VfB Stuttgart erhöhte kurz darauf (14.) und traf damit zum sechsten Mal im laufenden Turnier. Der eingewechselte Brajan Gruda erzielte das dritte Tor (90.+3). Auch Schlussmann Noah Atubolu wurde im Verlauf der Partie immer wichtiger, klärte unter anderem einen Kopfball aus kurzer Distanz auf der Linie (68.) und hielt die Null.

Im Finale am Samstag kommt es nun zum Wiedersehen mit England (ab 21 Uhr im t-online-Liveticker). Das Team um Liverpools Harvey Elliot schaltete im Halbfinale die Niederlande aus (2:1). Zuvor trafen Deutschland und der Titelverteidiger bereits in der Gruppenphase aufeinander – mit dem besseren Ende für das DFB-Team (2:1)

Drei Tage nach dem Verlängerungs-Krimi gegen Italien erwischte Deutschland einen Traumstart: Der in die Startelf gerückte Weiper drückte den Ball nach einem Lattenschuss von Paul Nebel über die Linie. Sein “Bauchgefühl” habe ihm zu Weiper geraten, hatte Di Salvo vor dem Anstoß gesagt – die Belohnung folgte prompt.

Dem Jubel folgte ein Rückschlag: Max Rosenfelder (SC Freiburg) musste mit Oberschenkelproblemen vom Feld. Am Vorwärtsgang änderte das nichts. Der flinke Woltemade beförderte den Ball aus kurzer Distanz im zweiten Versuch ins Netz.

Dann aber weckte das deutsche Team böse Erinnerungen. Im November hatte Di Salvos Mannschaft in Frankreich nach einer 2:0-Führung noch 2:2 gespielt, auch dieses Mal kippte das Spiel. Doch Noah Atubolu, der mit seinem 21. Einsatz Manuel Neuer als Rekordtorhüter der U21 ablöste, hielt den Vorsprung mehrmals fest.

Nicht vor Ort war erneut Julian Nagelsmann. Ex-Nationalspieler Markus Babbel kritisierte das Fehlen am Sat.1-Mikrofon und sprach von einem “Pflichttermin für den Bundestrainer.” Der wie DFB-Sportdirektor Rudi Völler angereiste DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig wies das zurück: “Julian drückt heute genauso die Daumen wie wir. Zum Finale wird er kommen.”

Nagelsmann verpasste eine immer ruppiger werdende Begegnung, in der Deutschland zunehmend die Kräfte ausgingen. Nach der Pause waren nur 14 Sekunden gespielt, als der glänzend aufgelegte Atubolu erneut rettete. Gegen die nun anrennenden Franzosen warf sich Rocco Reitz in jeden Zweikampf, Weiper verpasste bei den Entlastungsangriffen mehrmals die Entscheidung. Gruda machte alles klar.

Im Finale kommt es somit zum Wiedersehen mit England. An die “Young Lions” hat das DFB-Team nicht nur wegen des Erfolgs im Gruppenspiel gute Erinnerungen. Gleich zwei EM-Duelle führten schon zum Titelgewinn: Im Finale 2009 gab es ein 4:0, im Halbfinale 2017 ein 4:3 im Elfmeterschießen für den späteren Europameister.