So wirkt sich der Darminfekt aus

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Eine Infektion mit Salmonellen macht sich beim Stuhlgang meist deutlich bemerkbar. Wodurch, wie lange dies anhält und was dagegen hilft, erfahren Sie hier.

Salmonellen sind Bakterien, die im Darm von Menschen und vielen Tieren leben können. Über den Stuhlgang scheiden Infizierte die Erreger aus. Somit sind sie ansteckend, auch wenn sie selbst keine Anzeichen einer Erkrankung entwickeln. (Wie und wo der Mensch sich überall mit Salmonellen infizieren kann, können Sie hier nachlesen.)

Vor allem Tiere erkranken nur selten an der Infektion. Doch beim Menschen lösen Salmonellen häufig eine Darmentzündung aus. Der Stuhlgang verändert sich dann oft plötzlich – sowohl in seiner Häufigkeit als auch in seiner Beschaffenheit.

Eine Darminfektion mit Salmonellen verändert den Stuhlgang, weil sie die Darmschleimhaut schädigt. Das kommt so:

  • Die Salmonellen dringen in Zellen der Darmschleimhaut ein.
  • Der Körper versucht, die Bakterien abzuwehren.
  • Diese Abwehrreaktion löst eine örtliche Entzündung im Darm aus.
  • Dabei geben die Salmonellen außerdem Giftstoffe ab.
  • Die Giftstoffe greifen den Darm zusätzlich an.

Infolge der Schädigung der Darmschleimhaut strömt unter anderem vermehrt Wasser ins Darminnere. Somit bewirken die Salmonellen, dass der Stuhlgang sein Aussehen drastisch verändert: Statt einer einheitlich breiigen bis festen Masse entsteht ein meist wässriger Durchfall, der für gewöhnlich mindestens drei Toilettengänge am Tag nötig macht.

Durch die Infektion mit Salmonellen wechselt der Stuhlgang zudem seine Farbe. Normaler Stuhl ist hellbraun bis dunkelbraun (wobei die Farbe je nach verzehrten Lebensmitteln auch abweichen kann). Hingegen ist allgemein ein hellbrauner bis gelber Farbton typisch für Durchfall. Auf Salmonellen weist eher grüner Stuhl hin.

Mitunter verursachen Darminfektionen mit Salmonellen auch Darmblutungen. Sichtbares Blut im Stuhl kommt allerdings nur selten vor – etwa bei lang anhaltenden, schweren Durchfällen.

In der Mehrzahl der Fälle dauert es 12 bis 36 Stunden, bis sich eine Infektion mit Salmonellen auf den Stuhlgang auswirkt: Dann setzt typischerweise plötzlich Durchfall ein – oft zusammen mit weiteren Beschwerden wie Bauchschmerzen und Erbrechen. Manche Menschen entwickeln jedoch erst mehrere Wochen nach der Infektion Symptome, andere überhaupt nicht.

Wer an Salmonellen erkrankt, hat die Beschwerden größtenteils nach wenigen Tagen bis einer Woche überstanden – auch ohne Medikamente. Der Durchfall kann allerdings bis zu 10 Tage nach der Infektion mit Salmonellen andauern. Bis sich der Stuhlgang wieder völlig normalisiert hat, können einige Monate vergehen.

  • Mehr erfahren: Salmonellen – wie lange sind Infizierte krank?

Holen Sie unbedingt ärztlichen Rat ein, wenn bei Verdacht auf Salmonellen hohes Fieber auftritt, der Durchfall länger als drei Tage unverändert stark ist oder sich verschlimmert und/oder der Stuhlgang blutig ist.

Wenn Salmonellen häufigen und wässrigen Stuhlgang verursachen, scheinen sich zur Behandlung Mittel gegen Durchfall anzubieten. Der oft für die Reiseapotheke empfohlene Wirkstoff Loperamid beispielsweise lindert Durchfallbeschwerden, indem er die Darmbewegungen verlangsamt.

Allerdings verlangsamt sich damit auch die Ausscheidung der Salmonellen und ihrer Giftstoffe über den Stuhlgang, sodass diese sich im Körper ansammeln. Das kann die Heilung verzögern. Für Babys und Kleinkinder ist solch eine Behandlung daher nicht geeignet. Gleiches gilt bei schweren Darminfekten (etwa mit blutigem Durchfall oder Fieber) oder bei Komplikationen.

Alternativ kommt der Wirkstoff Racecadotril infrage: Er hemmt den Durchfall, indem er die vermehrte Abgabe von Wasser und Mineralstoffen (beziehungsweise Elektrolyten) ins Darminnere verhindert. Die Ausscheidung der Salmonellen über den Stuhlgang ist dadurch nicht beeinträchtigt. Bei schweren Krankheitsverläufen ist dieser Wirkstoff aber ebenfalls nicht zu empfehlen.

Auch Antibiotika sind bei salmonellenbedingten Durchfallerkrankungen nur selten sinnvoll. Sie wirken zwar gegen Bakterien, können jedoch selbst Durchfall verursachen. Zudem kann eine antibiotische Behandlung dazu führen, dass sich die Ausscheidung von Salmonellen über den Stuhlgang verlängert. Das heißt: Betroffene sind länger ansteckend.

In der Regel normalisiert sich der Stuhlgang bei Salmonellen ohnehin ganz von allein. Dabei ist es für die Genesung förderlich, die mit dem Durchfall verbundenen Flüssigkeits- und Elektrolytverluste auszugleichen. Dazu eignen sich etwa Apfelschorle, Tee, Brühe oder – bei stärkerem (Brech-)Durchfall – ein spezielles Pulver aus der Apotheke zur Herstellung einer Trinklösung.

Im Normalfall sind Salmonellen länger im Stuhlgang nachweisbar, als die Symptome der Infektion andauern. Erwachsene scheiden die Bakterien im Durchschnitt einen Monat lang aus. Bei Babys und Kindern unter fünf Jahren zieht sich die Ausscheidung meist über sieben Wochen oder länger hin.

Manchmal lassen sich noch über ein halbes Jahr nach der Ansteckung Salmonellen im Stuhlgang nachweisen – am ehesten bei Kindern mit schweren Krankheitsverläufen.