Handys bekommen neue Telefonfunktion am Samstag

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Real Time Text (RTT)

Ab 28. Juni: Handys bekommen eine neue Telefonfunktion


26.06.2025 – 12:18 UhrLesedauer: 2 Min.

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Handybesitzer können künftig beim Telefonieren auch Texte an den Gesprächspartner schicken. (Quelle: IMAGO / Shotshop)

Am kommenden Wochenende schalten die Netzbetreiber eine neue Handy-Funktion für alle frei: den Echtzeit-Chat – auch Real Time Text genannt. Was bedeutet das?

Handybesitzer bekommen eine neue Funktion: Real Time Text (RTT), auf Deutsch: Text in Echtzeit. Damit können Nutzer während eines Sprachanrufs auf Ihrem Smartphone nicht nur sprechen, sondern parallel auch schreiben. Die vier Mobilfunkbetreiber Deutsche Telekom, Telefónica, Vodafone und 1&1 schalten den Dienst am kommenden Samstag, den 28. Juni, frei.

Was kann der Dienst? RTT ermöglicht es, dass Anrufer künftig gleichzeitig telefonieren und schreiben können – und zwar in Echtzeit. Das bedeutet, der Empfänger sieht während eines Telefonats Buchstabe für Buchstabe, was der Absender gerade tippt. Anders als bei SMS oder WhatsApp erfolgt die Übertragung also ohne Verzögerung.

RTT ermöglicht etwa Menschen mit eingeschränkter Hör- oder Sprechfähigkeit eine verbesserte Kommunikation über Telefone. Auch in Situationen, in denen laute Gespräche nicht möglich oder unpassend sind, kann der Dienst sinnvoll sein. Je nach Smartphone-Modell ist der Chat-Inhalt auch nach dem Anruf noch verfügbar.

Zudem können Personen in Gefahrensituationen diskret und unauffällig mit der Notrufzentrale kommunizieren. Notrufzentralen sind ab Mitte 2027 verpflichtet, den Chat-Dienst zu verwenden.

Um RTT verwenden zu können, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Unterstützt wird die Funktion etwa nur bei Telefonaten über LTE, 5G oder WLAN. Zudem ist ein Smartphone mit Android ab Version 10 oder iOS ab Version 11.2 erforderlich. RTT muss außerdem auf beiden Geräten aktiviert sein.

Die neue Funktion können Smartphone-Besitzer in den Einstellungen ihres Telefons aktivieren. Unter dem Menüpunkt “Bedienungshilfen” finden iOS- und Android-Anwender die Option RTT. Voraussetzung ist Android ab Version 10 und iOS ab Version 11.2.

Die Smartphones sollen schrittweise per Software-Update für RTT freigeschaltet werden – auch ältere Geräte. Nach der Aktivierung des Dienstes durch den Handybesitzer erscheint auf dem Anrufdisplay eine neue Schaltfläche.

Wie die Mobilfunkbetreiber mitteilen, entstehen bei RTT keine zusätzlichen Kosten. Die Anrufe sind mit der Sprachflatrate im jeweiligen Mobilfunktarif abgedeckt und werden nicht auf das Datenvolumen angerechnet.

Ob der Dienst auch im Ausland funktioniert, ist von den jeweiligen Bestimmungen in dem Land abhängig. Wenn Nutzer den Chat-Dienst etwa im Urlaub verwenden möchten, sollte vorher bei dem Mobilfunkanbieter im Reiseland nachgefragt werden, ob die Funktion dort verfügbar ist.