Krebsforschung
Neuer Test sagt Erfolg von Chemotherapien voraus
26.06.2025 – 13:29 UhrLesedauer: 2 Min.

Krebspatienten sprechen oft nicht auf die Therapie an. Ein innovativer Test soll das jetzt vorher erkennen – und damit die personalisierte Krebsmedizin voranbringen.
Chemotherapien sind ein zentraler Bestandteil in der Krebsbehandlung. Sie können Leben retten – aber auch schwere Nebenwirkungen verursachen. Noch dazu wirken sie nicht bei allen Patienten. Zwischen 20 und 50 Prozent von ihnen sprechen nicht auf die Behandlung an. Ein neuer Test könnte das nun ändern.
Forscher der University of Cambridge haben einen Test entwickelt, der vorhersagen kann, ob ein Tumor resistent gegen bestimmte Chemotherapien ist. Dafür analysieren sie die komplette DNA der Krebszellen auf sogenannte Signaturen der chromosomalen Instabilität – also typische Veränderungen der Erbsubstanz, die nur in Tumoren vorkommen.
“Unsere Technologie verknüpft Muster der DNA-Mutation mit den Mechanismen, die den Schaden verursacht haben”, erklärt Studienleiter Geoff Macintyre. So lässt sich ableiten, ob ein Wirkstoff im Tumor überhaupt greifen kann.
Der Test wurde an Tumorgewebe von 840 Krebspatienten erprobt – darunter Betroffene mit Brust-, Eierstock- und Prostatakrebs. Das Team untersuchte, ob der Test die tatsächliche Wirksamkeit der verordneten Chemotherapien korrekt vorhersagen konnte. Das Ergebnis: Der Test zeigte mit hoher Genauigkeit an, ob eine Behandlung mit Taxanen, Platinverbindungen oder Anthrazyklinen erfolgreich war – oder scheiterte.
Mit diesem Wissen könnten Ärzte künftig besser entscheiden, welche Medikamente für welche Patienten infrage kommen – und welche nicht. Laut Forscherin Ania Piskorz lässt sich der Test leicht in den klinischen Alltag integrieren: “Er basiert auf genetischem Material, das ohnehin bei der Krebsdiagnose gewonnen wird, und verwendet Standardmethoden der DNA-Sequenzierung”.
Aktuell ist der Test noch nicht für den klinischen Einsatz zugelassen. Weitere Studien mit Krebspatienten sind ab 2026 geplant.