Im Endstadium gilt Speiseröhrenkrebs als nicht mehr heilbar. Wichtig ist nun, die Symptome zu lindern und so gut wie möglich für die Person da zu sein.
Speiseröhrenkrebs wird oft erst entdeckt, wenn er fortgeschritten ist, da er erst dann zu deutlichen Beschwerden wie etwa Schluckstörungen führt. Wie hoch die Chancen auf Heilung sind und welche Behandlung geeignet ist, hängt vor allem davon ab, in welchem Stadium sich der Krebs befindet und wie aggressiv der Tumor wächst.
Hat der Krebs bereits Tochtergeschwulste (Metastasen) gebildet, lässt er sich normalerweise nicht mehr heilen. In diesem Endstadium ist die Lebenszeit begrenzt.
Welche Beschwerden im Endstadium von Speiseröhrenkrebs auftreten, ist von Person zu Person verschieden und richtet sich unter anderem danach, wohin der Krebs gestreut hat.
Ist die Erkrankung fortgeschritten, nehmen die Schluckstörungen zu. Zum Beispiel spürt die Person dann beim Schlucken Schmerzen in der Brust oder im Rücken. Bei Speiseröhrenkrebs im Endstadium kann der Tumor die Speiseröhre so verengen, dass das Schlucken nicht mehr möglich ist. Durch Verwachsungen oder Fisteln (unnatürliche Verbindungen zwischen zwei Organen), die sich zwischen Speise- und Luftröhre bilden können, können Nahrung oder Speichel versehentlich in die Luftröhre geraten, sodass die Person oft husten muss. Eine mögliche Folge ist eine Lungenentzündung.
Metastasen bilden sich bei Speiseröhrenkrebs besonders häufig in Lymphknoten, in der Lunge oder in der Leber. Aber auch in den Knochen und in anderen Organen können Tochtergeschwulste entstehen, etwa im Gehirn oder im Darm.
Beschwerden, die durch Metastasen im Endstadium entstehen können, sind etwa:
- Kurzatmigkeit/Atemnot bei Metastasen in der Lunge
- Schwellungen im Bauchraum bei Metastasen in der Leber
- Schmerzen bei Metastasen in den Knochen.
Im Endstadium von Speiseröhrenkrebs ist es nicht mehr das Ziel, die Person zu heilen.
Vielmehr kommt dann eine sogenannte palliative Therapie zum Einsatz. Dabei geht es vor allem darum, die Lebensqualität der erkrankten Person zu erhalten und sie bis zu ihrem Lebensende zu begleiten.
Im Zentrum einer palliativen Therapie steht immer die erkrankte Person: Von ihren Wünschen und Bedürfnissen hängt ab, ob und in welchem Maß bestimmte Behandlungen zum Einsatz kommen oder nicht. Unnötige Therapien können in der letzten Lebensphase eine zusätzliche Belastung darstellen. Daher gilt es, sorgsam abzuwägen, welche Behandlung infrage kommt.
Teil der palliativen Therapie ist zum Beispiel,
- Schmerzen und andere Beschwerden zu lindern,
- psychischen Beistand zu leisten,
- dazu beizutragen, dass die Person ein möglichst selbstbestimmtes, würdevolles Leben in der letzten Lebensphase führen kann,
- das Leben zu verlängern und das Tumorwachstum zu bremsen, wenn dies dem Wunsch der Person entspricht und/oder
- gemeinsam letzte Regelungen zu treffen, etwa in Form einer Vorsorgevollmacht oder einer Patientenverfügung.
Dafür arbeiten unterschiedliche Personen Hand in Hand – aus unterschiedlichen Fachbereichen wie Medizin, Psychotherapie, Physiotherapie und Pflege bis hin zur Seelsorge. Viele Kranke möchten die letzte Zeit ihres Lebens in ihren eigenen vier Wänden verbringen. Dann ist eine gute ärztliche Versorgung und Pflege wichtig, was mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten und Pflegekräften besprochen werden muss. In vielen Regionen gibt es ambulante Hospizdienste, die Unterstützung für erkrankte Personen und Angehörige anbieten. Ist ein Krankenhausaufenthalt nötig, kann die Patientin oder der Patient auf einer speziellen Palliativstation behandelt werden, sofern eine solche vorhanden ist.
Wenn eine Betreuung zu Hause nicht mehr möglich ist oder die Person es wünscht, kommt bei Speiseröhrenkrebs im Endstadium ein Aufenthalt in einem Hospiz infrage, in dem Erkrankte in ihrer letzten Lebensphase rund um die Uhr medizinisch, psychologisch und organisatorisch betreut werden. Im Vergleich zu einem Krankenhaus ist ein Hospiz wohnlicher eingerichtet. Jede Person hat dort ein eigenes Zimmer, in dem sie sich einrichten kann. Auch Angehörige können dort Zeit verbringen und sich beraten und unterstützen lassen.
Speiseröhrenkrebs im Endstadium: Medizinische Behandlungsmöglichkeiten
Bestandteile einer medizinischen Palliativtherapie können zum Beispiel sein:
- Chemotherapie, gegebenenfalls in Kombination mit Strahlentherapie (Radiochemotherapie)
- Antikörpertherapie
- Immuntherapie
- Bestrahlung von innen und/oder außen
- Lasertherapie
- Therapie mit Wärme
- Medikamente gegen Beschwerden wie Schmerzen oder Atemnot.
Welche Behandlung bei Speiseröhrenkrebs im Endstadium infrage kommt, hängt von der individuellen Situation und den Bedürfnissen der Person ab.
Geht es etwa darum, das Tumorwachstum zu bremsen und die Lebenszeit zu verlängern, kann eine Chemotherapie oder eine Behandlung mit Antikörpern geeignet sein. Bei Beschwerden durch den Tumor – zum Beispiel Schmerzen, Blutungen oder Verengungen – kann eine Bestrahlung von innen oder außen helfen. Die Bestrahlung selbst kann die Lebenszeit nicht verlängern, jedoch Beschwerden lindern.