Liveticker Iran & Israel: Hegseth weist Zweifel am Erfolg der US-Angriffe zurück

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Irans Verteidigungsminister Aziz Nasirzadeh ist zu seiner ersten Auslandsreise seit dem Israel-Iran-Krieg in China eingetroffen. Nasirzadeh hat eine politische Funktion, im operativen Bereich spielt er eine eher untergeordnete Rolle. 

Der seit 2024 amtierende Nasirzadeh nimmt in der ostchinesischen Stadt Qingdao an einem Verteidigungsministertreffen der Mitgliedsstaaten der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) teil. Am Mittwoch und Donnerstag traf Nasirzadeh dort den chinesischen Verteidigungsminister Dong Jun.

Dong rief die versammelten Verteidigungsminister dazu auf, die „internationale Fairness und Gerechtigkeit zu verteidigen” und „die pragmatische Zusammenarbeit weiter zu vertiefen“. Die Volksrepublik China hatte die amerikanischen Luftschläge auf Iran zwar scharf verurteilt, Teheran darüber hinaus aber soweit bekannt keine materielle oder militärische Hilfe geschickt.

Chinas Staatsnachrichtenagentur Xinhua legte Nasirzadeh jetzt Worte in den Mund, in denen dieser „China für sein Verständnis und seine Unterstützung der legitimen Position Irans dankte”. Zudem hoffe Nasirzadeh, „dass China weiterhin Gerechtigkeit walten lasse und eine größere Rolle bei der Aufrechterhaltung des derzeitigen Waffenstillstands und dem Abbau regionaler Spannungen spielen werde”.

Irans Nachrichtenagentur Tasnim hingegen meldete, dass Nasirzadeh neben Dong Jun weitere ranghohe chinesische Politiker treffe, „um bilaterale Beziehungen und regionale Entwicklungen zu erörtern, wobei eine verstärkte militärische Zusammenarbeit zwischen Teheran und Peking ganz oben auf der Tagesordnung steht“.

Für Peking ist die aus insgesamt zehn Staaten bestehende SCO ein Gegengewicht zu westlichen Organisationen. Iran war auf Drängen Chinas 2023 Mitglied geworden. Neben Russland gehören zu der Organisation auch Indien, Belarus, Kasachstan, Kirgisistan, Pakistan, Tadschikistan und Usbekistan.

Gleichwohl taten sich auch am Donnerstag wieder Risse innerhalb dieser Organisation auf: Indiens Verteidigungsminister Rajnath Singh weigerte sich, eine gemeinsame Erklärung der SCO zu unterzeichnen, weil darin Anschläge pakistanischer Terrorgruppen und Grenzverletzungen gegen Indien nicht erwähnt worden seien.

Ein Gipfeltreffen der SCO-Regierungschefs soll im September in der chinesischen Stadt Tianjin stattfinden.