Hitlergruß auf Sylt: Mann akzeptiert Geldstrafe

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Nach dem Eklat um ausländerfeindliche Parolen zum Hit „L’amour toujours“ bei einer Party auf Sylt hat ein Beschuldigter einen Strafbefehl der Staatsanwaltschaft akzeptiert. Der Mann, der vor mehr als einem Jahr während der Feier einen Hitlergruß zeigte, habe einen Strafbefehl akzeptiert und die damit verbundene Geldstrafe bezahlt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Flensburg dem Magazin „Spiegel“. Die Zahlung von 2500 Euro sei Ende April eingegangen.

Bei der Party im Inselort Kampen grölten Partygäste an Pfingsten 2024 „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ zu dem Lied von DJ Gigi D’Agostino. Die Szenen wurden durch einen Videoclip im Internet bekannt. Darauf war auch der betreffende Mann zu sehen, als er den Arm zum Hitlergruß hob und zwei Finger über die Oberlippe setzte.

Ermittlungen gegen drei weitere Gäste eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Flensburg wertete das dem Bericht zufolge als Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und beantragte im April dieses Jahres einen Strafbefehl. Diesen habe der Beschuldigte umgehend akzeptiert, sagte der Sprecher der Anklagebehörde dem Blatt. Die Ermittlungen gegen drei weitere Partygäste wurden demnach eingestellt.

Infolge des Vorfalls kam es deutschlandweit zu mehreren rechtsextremen Zwischenfällen dieser Art. Einige Partyveranstalter untersagten das Abspielen des Liedes – so wurde “L’amour toujours” auf dem Münchner Oktoberfest vergangenes Jahr verboten.