FC Bayern ringt Flamengo nieder und steht im Viertelfinale

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Wilde Partie bei der Klub-WM

Sieg im 60-Millionen-Spiel: FC Bayern erreicht Viertelfinale


Aktualisiert am 30.06.2025 – 00:40 UhrLesedauer: 3 Min.

Der deutsche Rekordmeister startet furios in die Partie gegen Flamengo. Dann aber nimmt das Achtelfinale eine unerwartete Wendung – es bleibt bis in die Schlussphase hinein spannend.

Der FC Bayern wankte kurz, fiel aber nicht: Dank eines umkämpften 4:2 (3:1)-Siegs gegen Flamengo aus Rio de Janeiro steht der deutsche Rekordmeister im Viertelfinale der Klub-WM in den USA.

Erick Pulgar (6./Eigentor), Harry Kane (10., 73.) und Leon Goretzka (41.) trafen am Sonntagabend deutscher Zeit in Miami gegen den brasilianischen Topklub, der durch Treffer von Gerson (33.) und Jorginho (54./ Handelfmeter) aber zweimal verkürzen konnte und den Bayern zeitweise große Probleme bereitete.

40 Millionen Euro haben die Münchner allein mit dem Einzug ins Achtelfinale inklusive der 30 Millionen Euro Antrittsprämie bereits eingespielt. Dank des Viertelfinaleinzuges kommen 11,2 Millionen Euro dazu. Ein Aus hätte hingegen das Verpassen von mehr als 60 Millionen Euro bedeutet, die noch an Preisgeldern zu holen sind.

“Es war hart. Flamengo ist ein guter Gegner, es waren schwierige Bedingungen. Wir haben gut gespielt. Das vierte Tor war sehr wichtig, um die Nerven zu beruhigen. Danach haben wir es kontrolliert”, sagte Harry Kane bei DAZN und blickte bereits auf das nächste Spiel: “Das wird wieder ein hartes Spiel, PSG hat eine beeindruckende Saison gespielt. Wir haben aber das Gefühl, dass wir jeden schlagen können. Wir müssen uns gut erholen und bereit sein.”

In Flamengo traf der FC Bayern auf ein Spiegelbild seiner selbst. Der dreimalige Copa-Libertadores-Sieger spielt einen ähnlichen Fußball wie die Münchner, mit hohem Pressing und Mann-gegen-Mann-Verteidigung. Trainer Filipe Luís hatte vor dem Spiel keinen Hehl daraus gemacht, dass der deutsche Rekordmeister mit seiner Spielweise seinem eigenen als “Referenz” dient.

Das “Vorbild” machte seine Sache zunächst besser, übte vom Anpfiff weg einen immensen Druck aus – und erwischte einen Start, wie er viel besser nicht hätte sein können. Nach sechs Minuten schlug Joshua Kimmich schon den dritten Eckball, Pulgar verlängerte ihn ins eigene Tor. Kurz darauf flog Kanes leicht abgefälschter Schuss aus 17 Metern vom Innenpfosten ins Tor.

Flamengo? Wirkte beeindruckt, aber nur kurz. Manuel Neuer verhinderte mit einer aberwitzigen Reaktion den schnellen Anschlusstreffer durch Luiz Araújo (15.). Spätestens da war der dreimalige Gewinner der Copa Libertadores voll da, bekam mehr Spielanteile – was auch an den Bayern lag: Sie standen nicht mehr so hoch, waren nicht mehr ganz so aggressiv wie zu Beginn.

Und so kam es, wie es wohl kommen musste: Gerson drosch den Ball auf Vorlage von Giorgian de Arrascaeta über Neuer hinweg ins Tor. Fortan spielten die Münchner erst recht auch gegen Zehntausende Fans von Flamengo unter den 60.914 Besuchern, sie behielten aber die Nerven: Goretzka beruhigte sie zusätzlich mit seinem strammen Schuss aus 18 Metern – aber nicht sehr lange.

Erneut ließ sich Flamengo nicht hängen und erhielt bald nach der Pause unbeabsichtigte Schützenhilfe von Michael Olise, dessen zu weit abstehender Arm von De Arrascaetas Distanzschuss getroffen wurde. Der englische Schiedsrichter Michael Oliver pfiff Elfmeter, Jorginho verwandelte ihn souverän. Und wieder drehten Flamengo und seine Fans auf.

Und wieder blieben die Bayern in der Hitze des Gefechts cool: Konrad Laimer eroberte im hohen Pressing den Ball, Joshua Kimmich passte auf Kane – und der Torjäger machte den Deckel drauf.