Was tun bei Salmonellen? Die wichtigsten Tipps zur Behandlung

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Salmonellen können einen Darminfekt auslösen. Was Sie dann selbst tun können (und sollten) und wann eine ärztliche Behandlung nötig ist, erfahren Sie hier.

Salmonellen bilden eine Gruppe unterschiedlicher Bakterien. Einige darunter können beim Menschen nach Aufnahme über den Mund eine Entzündung im Darm verursachen. Diese führt typischerweise zu Durchfall. Teils kommen weitere Beschwerden wie Bauchkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen hinzu.

Meist klingen die Beschwerden schon bald von selbst wieder ab. Doch es gibt einiges, was Betroffene (oder sie betreuende Personen) tun können, um die Genesung bei Infektionen mit Salmonellen zu unterstützen. Eine ärztliche Behandlung – ambulant oder auch im Krankenhaus – ist eher selten und hauptsächlich bei schweren Krankheitsverläufen oder Komplikationen erforderlich.

Mit das Wichtigste, was man tun kann, wenn es bei einer Infektion mit Salmonellen zu Durchfall kommt, ist: über den Tag verteilt genug trinken – auch wenn es schwerfällt. Besonders geeignet ist Apfelschorle ohne Kohlensäure, Tee (etwa Fencheltee), leicht salzige Brühe oder stilles (Mineral-)Wasser.

Denn bei Durchfall und/oder Erbrechen verliert der Körper viel Flüssigkeit und Mineralstoffe (beziehungsweise Elektrolyte). Wenn es nicht gelingt, diese Verluste auszugleichen, kann eine Infektion mit Salmonellen – je nach Ausmaß und Dauer der Beschwerden – zu einer milden bis ausgeprägten Austrocknung des Körpers führen. Mögliche Anzeichen hierfür sind zum Beispiel:

  • schlechter werdender Allgemeinzustand
  • starker Durst
  • trockene Schleimhäute
  • Schatten unter den Augen
  • verringerte Hautspannung
  • beschleunigte Atmung
  • erhöhte Herzfrequenz
  • dunkler Urin und geringe Urinmenge.

Trocknet der Körper bei einer Infektion mit Salmonellen aus, kann das ohne die richtige Behandlung lebensbedrohlich sein. Gefährdet sind vor allem Babys sowie alte und vorerkrankte Menschen, da sie besonders empfindlich auf Wasser- und Elektrolytverluste reagieren.

Rufen Salmonellen stärkeren (Brech-)Durchfall hervor, empfiehlt sich zur Behandlung eine fertige Elektrolytmischung aus der Apotheke: Die damit nach Anleitung angerührte Trinklösung liefert dem Körper Wasser, Mineralstoffe und Zucker in optimaler Zusammensetzung.

Doch was tun, wenn bei hohem Wasser- und Elektrolytverlust durch Salmonellen keine Apotheke erreichbar ist – etwa auf Reisen? Wer dann über folgende Zutaten verfügt, kann daraus eine Ersatzlösung herstellen:

  • 1 Liter abgepacktes oder abgekochtes Wasser (ohne Kohlensäure)
  • 4 Teelöffel Zucker
  • ¾ Teelöffel Salz
  • 1 Glas abgepackter Orangensaft

Aber Achtung: Bei hohem Flüssigkeitsverlust reichen diese Maßnahmen manchmal nicht aus, um eine Austrocknung zu verhindern – zumal Menschen mit (Brech-)Durchfall oft Probleme damit haben, die dazu benötigte Menge zu trinken und bei sich zu behalten. Daher ist bei einem schweren Darminfekt durch Salmonellen ärztliche Hilfe (und womöglich auch eine Behandlung im Krankenhaus) ratsam, wenn

  • heftiger Durchfall länger als 48 Stunden anhält,
  • es immer wieder zu Erbrechen kommt und/oder
  • Anzeichen einer Austrocknung auftreten.

Häufig klingt eine durch Salmonellen ausgelöste Durchfallerkrankung auch ohne Behandlung schon nach wenigen Stunden bis Tagen wieder ab. Bis es so weit ist, empfiehlt sich: dem Körper Ruhe gönnen und körperliche Anstrengung vermeiden, um die Selbstheilung zu unterstützen.

Zudem gibt es einiges, was Betroffene tun können, damit bei Salmonellen im Darm keine zusätzlichen essensbedingten Beschwerden auftreten. So kann es hilfreich sein,

  • auf fettige und scharfe Speisen zu verzichten,
  • magenschonende Kost (wie Reis, zerdrückte Bananen oder Zwieback) zu bevorzugen und
  • über den Tag verteilt lieber mehrere kleine statt wenige große Mahlzeiten zu essen.

Wer trotz Salmonellen im Darm nur leichte Beschwerden verspürt, kann sich beim Essen nach dem eigenen Geschmack oder Appetit richten.

Zudem lassen sich Durchfallbeschwerden bei Salmonellen im Darm mit Medikamenten behandeln – allerdings nur, wenn der Darminfekt milde verläuft. Bei schweren Verläufen (etwa mit blutigem Durchfall oder Fieber) oder bei Komplikationen sind Mittel gegen Durchfall nicht geeignet.

Erwachsene mit mildem Darminfekt können Loperamid einnehmen. Dieser Wirkstoff vermindert Durchfall, indem er die Darmbewegungen verlangsamt. Die Behandlung hat allerdings den Nachteil, dass sie auch die Ausscheidung der Salmonellen verlangsamt. Dadurch kann sich die Heilung verzögern.

Hingegen wirkt Racecadotril gegen Durchfall, ohne die Ausscheidung der Salmonellen zu beeinträchtigen. Dieser Wirkstoff kann daher alternativ – und nach ärztlicher Rücksprache auch bei Kindern – infrage kommen, um Durchfallbeschwerden bei einem milden Darminfekt zu lindern.

Bakterien lassen sich mit Antibiotika häufig wirksam bekämpfen. Doch Infektionen mit Salmonellen heilen normalerweise auch ohne antibiotische Behandlung aus – vor allem bei ansonsten gesunden Jugendlichen und Erwachsenen. Der Einsatz von Antibiotika ist dann sogar eher ungünstig, da er

  • die Dauer der Erkrankung nicht zu verkürzen vermag,
  • aber die Ausscheidung der Salmonellen verlängern kann.

Daher ist bei den meisten Infektionen mit Salmonellen eine Behandlung ohne Antibiotika üblich. Anders sieht es bei einer schweren Infektion aus – etwa wenn die Bakterien sich im Körper ausbreiten und eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen oder weitere Organe befallen: Dann sind Antibiotika unverzichtbar, um die Ausbreitung der Infektion zu stoppen.