Prozess gegen Hip-Hop-Mogul Sean “Diddy” Combs: Urteil steht fest

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Unter anderem wegen Prostitution

Prozess gegen Sean “Diddy” Combs – Urteil steht fest

Aktualisiert am 02.07.2025 – 16:55 UhrLesedauer: 2 Min.

Sean "Diddy" Combs: Dem Rapper werden Sexhandel und Erpressung vorgeworfen.Vergrößern des Bildes

Sean “Diddy” Combs: Dem US-Rapper werden Sexhandel und Erpressung vorgeworfen. (Quelle: imago stock&people)

Wochenlang stand der Prozess gegen Sean “Diddy” Combs wegen Anschuldigungen von Sexualstraftaten im Scheinwerferlicht. Jetzt haben die Geschworenen ein Urteil gefällt.

Im Prozess gegen den Hip-Hop-Mogul Sean “Diddy” Combs haben die Geschworenen nun in allen Anklagepunkten ein Urteil gefällt. Das habe die Jury dem Gericht in New York via Nachricht mitgeteilt, berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend. Sie sprachen ihn demnach in zwei von fünf Anklagepunkten schuldig, dabei handelt es sich um Prostitutionsdelikte.

Der 55-jährige Combs war unter anderem wegen Sexhandels, organisierter Kriminalität und weiterer Straftaten angeklagt. Bereits am Vortag hatte die zwölfköpfige Jury signalisiert, sich in allen Anklagepunkten bis auf den der organisierten Kriminalität einig zu sein. Daraufhin hatte der Richter sie darum gebeten, weiter zu beraten.

Combs drohen für beide Vergehen jeweils eine Höchststrafe von zehn Jahren. Wäre er wegen Sexhandel oder organisierter Kriminalität schuldig gesprochen worden, hätte ihm eine lebenslange Haftstrafe gedroht.

Die anklagende Staatsanwaltschaft präsentierte in dem Verfahren mehr als 30 Zeugen, darunter frühere Partnerinnen und Mitarbeiter des Rappers. Ex-Freundin und Schlüsselzeugin Cassie Ventura beispielsweise schilderte, wie Combs sie zu Sex mit fremden Männern gezwungen habe. Sie berichtete auch von Drogen und körperlicher Gewalt.

Auch weitere Frauen warfen dem Rapper jahrelangen sexuellen Missbrauch und Gewalt vor. Zahlreiche andere Zeugen beschrieben detailliert, wie sie dem Musiker dabei halfen, Sexveranstaltungen in Hotels zu organisieren. Die Verteidigung wiederum präsentierte keinen einzigen Zeugen. Combs, der sämtliche Anschuldigungen bestritt und auf nicht schuldig plädierte, sagte nicht selbst aus.

Neben der Anklage der New Yorker Staatsanwaltschaft gibt es auch noch zahlreiche Zivilklagen gegen Combs. Unter anderem vertritt eine Anwaltskanzlei im texanischen Houston eigenen Angaben zufolge rund 120 Menschen, die Vorwürfe gegen den Rapper erheben.

Unterstützung bekam Combs im Prozess von seiner Mutter und seinen Kindern, die häufig im Publikum waren. Auch sein umstrittener Rap-Kollege Kanye West war einmal als Zuschauer vor Ort. Viele seiner früheren Freunde haben sich jedoch von ihm abgewendet. Ein Comeback des früheren Superstars, der mit Hits wie “I’ll Be Missing You” und “Bad Boy For Life” sowie einem eigenen Musiklabel und einer Modemarke in den vergangenen Jahrzehnten zu den weltweit erfolgreichsten Rappern gehörte, gilt als unwahrscheinlich.