Iran zeigt sich offen für Diplomatie

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Der Chef der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF), Johnnie Moore, hat erstmals eine Pressekonferenz gehalten. Zur Finanzierung der Organisation, die mit Unterstützung Israels und der USA die Lebensmittelverteilung im Gazastreifen sicherstellen soll, gab er auch auf Nachfragen keine Auskunft. Stattdessen erklärte Moore bei der Veranstaltung am Mittwoch in Brüssel, die Mission, „hungernden Menschen in Gaza Essen zu verschaffen“, werde mit einem „konzertierten, politisch motivierten Boykott“ beantwortet.
Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung sagte, er wolle in Brüssel einer Desinformationskampagne entgegenwirken und „eine Brücke zwischen den USA und der EU schlagen“. Zu Berichten von Massakern im Zusammenhang mit der Essensausgabe erklärte Moore, seines Wissens habe es keine Zwischenfälle an GHF-Verteilpunkten gegeben.

Es handle sich um „politische Aussagen“ von Organisationen, die die Angaben nicht überprüfen könnten, sagte Moore. Die Zahlen von Toten und Verletzten stammten vom „sogenannten Gesundheitsministerium, das von der Terrororganisation Hamas kontrolliert wird“.

Der GHF-Leiter äußerte die Ansicht, man befinde sich mitnichten „in einer Ära der Konflikte“. Moore wörtlich: „Wir befinden uns in einem Moment des Konflikts in einer Ära des Friedens. Es ist das letzte Aufbäumen kleiner Extremisten.“

Das Gesundheitsministerium in Gaza gab die Zahl der im Konflikt getöteten Palästinenser zuletzt mit über 57.000 an. Eine Untersuchung eines Experten für Mortalitätsraten in Konflikten am Royal Holloway College der Universität London bewertet die Hamas-Angaben als zu niedrig; die tatsächliche Zahl der Toten dürfe deutlich höher liegen.