Eva Weber-Guskar: “Emotionale Nuancen gehen verloren”

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Computer werden immer besser darin, menschliche Gefühle zu erkennen. Die Philosophin Eva Weber-Guskar sieht aber Grenzen.

Eva Weber-Guskar: Macht es einen Unterschied, ob eine Maschine sagt "Ich liebe dich" – oder ein Mensch? Und wenn sich ein Mensch in eine KI verliebt: Ist das Liebe oder Fiktion?
Macht es einen Unterschied, ob eine Maschine sagt “Ich liebe dich” – oder ein Mensch? Und wenn sich ein Mensch in eine KI verliebt: Ist das Liebe oder Fiktion?
© Klaus Vedfelt/​Getty Images

DIE ZEIT: Frau Weber-Guskar, in einer Psychotherapie ist
es wichtig, Emotionen zu erkennen. Wie gut sind wir Menschen darin?

Eva Weber-Guskar: Emotionen sind selten ganz
transparent. Man könnte zum Beispiel meinen, wir wüssten von uns selbst immer
am besten, was wir gerade fühlen. Manchmal kann das ein Außenstehender aber
noch besser beurteilen, jemand, der uns sehr gut kennt. Menschen unterscheiden
sich stark in ihrer Fähigkeit zur Introspektion und auch zur Empathie.

ZEIT: Können auch Maschinen lernen, Gefühle ihres
Gegenübers zu erkennen und darauf zu reagieren?