Warum interessiert sich gerade kaum jemand fürs Klima?

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Irgendwann auf dieser Reise sitze ich beim Psychologen. Genauer gesagt bei Stephan Grünewald, der an seinem Kölner Rheingold-Institut die Seelenlage der Deutschen erforscht. Grünewald und seine Mitarbeiter haben mit ihren Landsleuten schon über viele Krisen gesprochen, über die Pandemie und den Krieg in der Ukraine, aber auch über die Klimakrise, deretwegen ich mich auf den Weg gemacht habe. Hier erhoffe ich mir eine Antwort auf die Frage: Warum schreckt uns der Klimawandel nicht so auf, wie er es sollte?

Jede Krise, erklärt Grünewald, folge ihrer eigenen „Seelenlogik“. In der Pandemie zum Beispiel sei das eine exponentielle Logik gewesen: Die Erregung nahm so schnell zu wie die Erreger. Die Klimakrise hingegen folge einer linearen Logik: In so und so vielen Jahren steigt die Temperatur um so und so viel Grad, und diese Linearität, sagt Grünewald, wirke berechenbar und dadurch beruhigend. Wenn er und seine Mitarbeiter in ihren Tiefeninterviews zum Klima kommen, dann lehnen sich die Probanden entspannt zurück. Sie erzählen dann nicht von der Angst vor einem unwirtlichen Planeten, sondern von lauen Märzabenden.

Stephan Grünewald in der Nähe seines Instituts in Köln
Stephan Grünewald in der Nähe seines Instituts in KölnAndreas Nefzger

Grünewalds Beobachtung passt zu der seltsamen Stimmung im Land. Wissenschaftler warnen und warnen vor den verheerenden Folgen der Erderwärmung, aber immer weniger Leute scheint das zu interessieren. Vor fünf Jahren demons­trierten Schüler im ganzen Land für eine ehrgeizigere Klimapolitik. Eine Pandemie, einen Krieg und ein Heizungsgesetz später rangiert eine Klimawandelleugnerpartei gleichauf mit der Kanzlerpartei, und die verunsicherte Politik fasst das Thema nur noch mit spitzen Fingern an.

Ist in den Köpfen der krisengeplagten Deutschen schlicht kein Platz mehr für das Klima? Und wie muss die Politik das Thema angehen, damit sich die Wähler nicht schreiend abwenden? Das will ich herausfinden auf einer dreitägigen Reise durch Deutschland, ins Flutgebiet und ins Autoland, zu Wissenschaftlern, Politikern und ganz normalen Leuten. Unterwegs bin ich so gut es geht klimaschonend, weil man so schon auf der Strecke erfahren kann: Transformation – das ist nichts, was immer Spaß macht.

Los geht es, wohnortbedingt, in Dinkelsbühl, einer Kleinstadt in Mittelfranken. Und los geht es mit der Wärmepumpe. In der mittelalterlichen Altstadt treffe ich Gerhard Zitzmann, der seit vielen Jahren als Energieberater arbeitet und damit in einem Alter, in dem sich andere zur Ruhe setzen, nicht aufhören mag. Als die Gaspreise explodierten und das Heizungsgesetz das Land in Aufregung versetzte, klingelte bei Zitzmann das Telefon deutlich öfter als sonst. Am Hörer waren auch mal Rentner, die nicht wussten, wie sie sich das leisten sollen.

Gerhard Zitzmann in der Altstadt von Dinkelsbühl
Gerhard Zitzmann in der Altstadt von DinkelsbühlAndreas Nefzger

Die Verunsicherung spürt Zitzmann bis heute. Wenn er um Rat gefragt wird, empfiehlt er oft eine Wärmepumpe: theoretisch emissionsfrei, platzsparend, unabhängig von den steigenden Öl- und Gaspreisen. Häufig trifft er dann aber auf falsche Vorbehalte. Dass sich so eine Wärmepumpe niemals rechne oder dass sie nur in gedämmten Häusern funktioniere. Zitzmann denkt, das hat viel damit zu tun, wie die Debatte über das Heizungsgesetz derart ausuferte. Mit den Kampagnen und vielen Unwahrheiten, aber auch mit der schlechten Kommunikation der Regierung.

Und noch eine Erfahrung gibt mir Zitzmann mit auf den Weg. Von seinen Kunden gehe es den wenigsten um die Umwelt, sagt er, sie wollten das haben, was am günstigsten ist oder was der Staat am meisten bezuschusst. Auf das grüne Gewissen der Leute, das wird schon bei meinem ersten Stopp klar, kann die Politik also nicht setzen. Aber worauf dann?

Von Dinkelsbühl fahre ich weiter nach Würzburg. Erstmal vierzig Minuten im eigenen Verbrenner zu einem günstig gelegenen Bahnhof, weil in Dinkelsbühl seit 1985 kein Zug mehr fährt. Die Regionalbahn fällt allerdings aus, also weiter im Auto, in Gedanken bei einem anderen Franken: Markus Söder. Der weiß schon, warum sich in manchen Gegenden mit der Pendlerpauschale mehr Herzen gewinnen lassen als mit dem Deutschlandticket – und Frotzeleien gegen alles Grüne gut ankommen.

Es war einmal ein Bahnhof.
Es war einmal ein Bahnhof.Andreas Nefzger

Martin Heilig, den ich schließlich im Rathaus besuche, konnte das nichts anhaben: Die Würzburger werden ihn kurz nach unserem Gespräch zum ersten grünen Oberbürgermeister Bayerns wählen. Dass er ein Grüner ist, stand auf seinen Plakaten zwar nicht immer drauf, wofür er steht, war aber auch so allen klar. Als Deutschlands erster Klimabürgermeister hat der charismatische Schnellredner den Würzburgern in den vergangenen fünf Jahren erklärt, wie ihre Stadt klimaneutral werden soll.

In Würzburg war das Klima früher Thema als andernorts. Das hat mit der besonderen Lage der Stadt in einem Kessel am Main zu tun. Die Altstadt, wo es nur wenig Grün gibt, zählt zu den wärmsten Flecken Deutschlands. Gefährlich heiße Tage und Nächte sind hier keine Erscheinungen aus den Prognosen irgendwelcher Forscher. Heiligs Aufgabe als Klimabürgermeister war es auch, die Bürger vor solchen Wetterextremen zu schützen. Das lief nicht immer glatt.

Zum Beispiel die Sache mit den Bäumen in der Altstadt. Heilig wollte mehr davon, weil sie wie Klimaanlagen wirken. Dafür sollten Parkplätze weichen. Heilig machte das zum Teil eines größeren Plans für den Verkehr im Zentrum: Der ÖPNV sollte ausgebaut werden, ebenso Rad- und Fußwege, Parkhäuser und Tiefgaragen sollten entstehen, dafür anderswo Flächen für Bäume frei werden. In der Bevölkerung regte sich Widerstand, weil ein Großparkplatz am Main kostenpflichtig werden sollte. Es kam zum Bürgerentscheid, Heilig verlor. Heute sagt er: „Das war mein Heizungsgesetz.“

Martin Heilig im Rathaus
Martin Heilig im RathausAndreas Nefzger

Martin Heilig hat seine Lehren daraus gezogen: kommunizieren, erklären, Kompromisse finden. Gerade arbeitet die Verwaltung an einem Mobilitätskonzept für das Jahr 2040. Am Ende sollen die Bewohner der Altstadt, wo jeder zweite Haushalt kein Auto hat, genauso glücklich sein wie jene in den Vororten, die im Zentrum parken wollen. Heilig ließ eine repräsentative Umfrage durchführen, er organisierte mehr als ein Dutzend Veranstaltungen für Bürger und holte frühzeitig die Meinung von Fahrradklub, ADAC und IHK ein. „Das ist viel Aufwand“, sagt er. „Aber es ist wichtig.“

Angesteckt von Heiligs Optimismus, dass die Politik das Thema ohne Furcht vor dem Wähler anpacken kann, steige ich in den Zug nach Frankfurt. Am dortigen Campus angekommen, sorgt Dennis Eversberg schnell für Ernüchterung. Der Professor für Umweltsoziologie hat untersucht, wie die Deutschen über das Klima denken, und er sagt: „Wir müssen davon ausgehen, dass ein sehr großer Teil der Bevölkerung für entschlossene Klimapolitik nicht zu gewinnen ist, zumindest nicht von heute auf morgen.“

Dennis Eversberg auf dem Frankfurter Campus
Dennis Eversberg auf dem Frankfurter CampusAndreas Nefzger

Eversberg hat mit seinem Team mehrere Tausend Personen befragt und dabei drei Gruppen ausgemacht. Die beiden Pole bilden das „öko-soziale“ und das „defensiv-reaktive Spektrum“, denen Eversberg jeweils ein Viertel der Befragten zuordnet. In der ersten Gruppe finden sich viele gebildete Großstädter, aber auch Leute aus ganz anderen Milieus – sie teilen die Überzeugung, dass wir unsere Lebensweise ändern müssen, wenn wir den Planeten in einem bewohnbaren Zustand hinterlassen wollen. Die zweite Gruppe besteht eher aus Menschen am unteren Rand der Gesellschaft, darunter viele AfD-Wähler; Klimapolitik erscheint hier als etwas, was einen zurücklässt – und das erzeugt Wut.

Zwischen diesen beiden Polen liegt das „konservativ-steigerungsorientierte Spektrum“, ein gutes Drittel der Befragten. Es sind Menschen aus der bürgerlichen Wohlstandsmitte und der Oberschicht, eher in der Privatwirtschaft tätig und eher auf dem Land und in Vorstädten zu Hause. Grundsätzlich ist man hier schon für Klimapolitik. In den Krisen der vergangenen Jahre hat sich aber gezeigt, dass die nicht wehtun darf. Im Zweifel ist diesem Spektrum der Zweitwagen wichtiger als der ökologische Fußabdruck, eine brummende Wirtschaft wichtiger als Umweltstandards.

Dieser Text stammt aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.


Fragt man Eversberg nach politischen Fehlern, die zu der Abwehrhaltung geführt haben, dann redet er nicht etwa über das Heizungsgesetz. Sondern über Angela Merkel und ihre Art, Politik zu machen. „Der große Fehler war, den Leuten zu sagen: Der Klimaschutz stellt uns vor riesige Herausforderungen, aber wir managen das für euch, an eurer Lebensweise muss sich nichts ändern“, sagt Eversberg. „Dieses Versprechen ist das, was die Leute jetzt einklagen.“

Nach dem Gespräch frage ich mich, ob auch Merz merkelt, zumindest was das Klima angeht. Wenn der Kanzler etwas dazu sagt, dann meist, dass die Deutschen schon anders heizen und sich fortbewegen werden, wenn die CO2-Preise weiter steigen. Wie er verhindern will, dass die Armen dabei noch ärmer und die Wütenden noch wütender werden, lässt er im Ungefähren, und am liebsten lässt er die Leute mit dem Thema sowieso in Ruhe. Als ich in Dinkelsbühl aufgebrochen bin, hielt er im Bundestag seine erste Regierungserklärung. Das Klima streifte er nur kurz – als es darum ging, die Unternehmen nicht zu überfordern.

Zwangspause: Das Auto will geladen werden.
Zwangspause: Das Auto will geladen werden.Andreas Nefzger

Der Zerrissenheit zwischen der Angst um den Planeten und der Angst um den Wohlstand will ich weiter nachgehen. In Frankfurt schaue ich kurz in der Redaktion vorbei und fahre mit einem E-Auto aus dem Fahrzeugpool weiter ins Ahrtal und nach Stuttgart. Der Akku ist eigentlich zu klein für eine solche Reise, weshalb die Schmerzen der Transformation stärker ausfallen, als sie müssten. In Ahrweiler parkt ein Lastwagen eine der wenigen Ladesäulen zu. In Idstein lotst mich meine App zu einer Säule, die nicht funktioniert. An einer Raststätte am Hockenheimring fällt die Säule aus, während ich Pause mache. Der Plan, zum Ende der Spätschicht am Tor des Mercedes-Werks in Untertürkheim zu sein, geht schief.

Statt Mercedes-Mitarbeitern besuche ich am nächsten Morgen das Mercedes-Museum. Die Pressestelle möchte nicht, dass ich Leute anspreche, aber Emotionen bekommt man hier auch so. Schon das Gebäude auf dem Werksgelände: ein Monument. Im obersten Stock dreht sich dann die Daimler-Motorkutsche auf einer Plattform, das erste vierrädrige Automobil der Welt, 1886 erfunden von Gottlieb Daimler. Von dort geht es nach unten durch die Jahrzehnte des Autobaus, auf der abschüssigen Bahn zwischen den Ausstellungsräumen zeigen Fotos Momente der Zeitgeschichte, Elvis Presley und Andy Warhol, die Erfindung des Flugzeugs und die Mondlandung. Die Botschaft: Die Welt ist in stetem Wandel, aber eines ist sicher – Mercedes bringt Wohlstand und Freiheit.

Die Angst, dass dieses Versprechen brüchig wird, wenn Mercedes wie die deutsche Industrie überhaupt vor lauter Wandel den Anschluss verliert, bekommt auch Clara Schweizer zu spüren. Oder wie sie es sagt: „Es gab schon einfachere Zeiten, um Klimapolitik zu machen.“ Schweizer, die ich eine halbe Autostunde vom Museum entfernt in Nürtingen treffe, will bei der baden-württembergischen Landtagswahl für die Grünen kandidieren, im bisherigen Wahlkreis von Winfried Kretschmann. Auch dort streichen Autozulieferer gerade Stellen, und Schweizer wird den Menschen erklären müssen, wie genau man gleichzeitig Autoland bleiben und die Verkehrswende forcieren kann. Über Nürtingen sagt sie aber auch das: „Hier sehe ich, wie viel möglich ist.“

Clara Schweizer im Coworkings Space in Nürtingen
Clara Schweizer im Coworkings Space in NürtingenAndreas Nefzger

Schweizer, 22 Jahre alt, ist eine von denen, die sich von Greta Thunberg haben anstecken lassen. Erst fuhren sie und ihre Mitschüler mit dem Zug zu den Klimastreiks nach Stuttgart, dann organisierten sie ihre eigenen in Nürtingen. Schweizer ließ sich in den Gemeinderat wählen, später in den Kreistag, und sie baute die „Klima-Taskforce“ auf. Dort versammeln sich Vertreter der Nürtinger Stadtpolitik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, um konkrete Projekte anzustoßen. „Anstatt uns zu beschweren, dass zu wenig vorangeht, wollten wir eine Selbstwirksamkeit erfahren“, sagt Schweizer.

Sie und ihre Mitstreiter organisieren Sammelbestellungen für Balkonkraftwerke und tüfteln an einem Plan, um ganze Reihenhausblöcke mit Großwärmepumpen zu beheizen. Sie bilden Bürger zu Solarberatern aus und organisieren Gruppen von Leuten, die sich gegenseitig helfen, ihre Häuser zur dämmen. Das und noch einiges mehr schildert Schweizer in einem Co-Working-Space am Rande der Altstadt, es gib einen Kicker und zum Kaffee heute nur Hafermilch. Wie verkauft man so viel Berlin-Kreuzberg in einer schwäbischen Mittelstadt? Schweizer sagt: „Wenn man das Thema mit der alltäglichen Lebensrealität der Leute verknüpft, wenn sie einen Mehrwert daraus ziehen und es sich einfach auch rechnet, dann packen sie mit an.“

Vom Autoland ins Ahrtal. Vor vier Jahren verloren hier mehr als 130 Menschen ihr Leben in einer jener Fluten, wie sie durch den Klimawandel immer wahrscheinlicher werden. Die Straße ins Zen­trum von Ahrweiler führt bis heute über eine Behelfsbrücke, und Geröll säumt die Ufer der Ahr. In der Altstadt dagegen sind die meisten Fachwerkhäuser wieder hergerichtet. Auf der Suche nach einem Ort, wo man ins Gespräch kommen könnte, finde ich auf Google Maps einen Unverpacktladen. Als ich dort ankomme, stehe ich aber vor einem griechischen Restaurant. Auf einer Tafel ist das Angebot des Tages angeschrieben: Schnitzel mit Pommes für zehn Euro.

Die Straße ins Zentrums von Ahrweiler führt noch immer über eine Behelfsbrücke.
Die Straße ins Zentrums von Ahrweiler führt noch immer über eine Behelfsbrücke.Andreas Nefzger

Ja, vor zwei Jahren hätte sie geschlossen, erzählt mir dann Dennis Sejournet am Telefon. In der Nacht, als das Wasser kam, hatte er Dienst als Lokführer und stand über Stunden in Leverkusen, während die wild gewordene Ahr nur knapp an seinem Haus vorbeirauschte. Danach, sagt Sejournet, habe er etwas unternehmen wollen. In dem Eckhaus in der Altstadt, in dessen Verkaufsraum nach der Flut ein Auto stand, eröffnete er mit seiner Frau und einer Bekannten den Unverpacktladen.

Am Anfang sei es super gelaufen, erzählt Sejournet. Aber dann kamen der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise, die Inflation, und den Laden besuchten nur noch diejenigen, die es aus Überzeugung taten, und nicht mehr diejenigen, für die es eine Mode war. Als er und seine Frau dann wegen des Berufs in den Norden zogen, machten sie den Laden zu.

Warum machen Katastrophen wie die im Ahrtal die Menschen nicht reihenweise zu Ökos? Mit dieser Frage im Kopf fahre ich weiter nach Köln, zu Stephan Grünewald, dem Psychologen. Grünewald erzählt dann von der „Seelenlogik“ der Klimakrise und von der Verfassung der Deutschen im Allgemeinen. In seinen Tiefeninterviews beobachtet Grünewald, dass sich viele Menschen angesichts der bedrohlichen Krisen ins Private zurückziehen. Durch ihren „Verdrängungsvorhang“ lassen sie nur herein, was das eigene Leben unmittelbar betrifft. Übertragen auf das Klima: Wenn gerade nicht das eigene Haus fortgespült wird, dann bleibt der große unheimliche Wandel draußen, rein kommen aber steigende Spritpreise und neue Heizungsvorschriften.

Also ist mit den Deutschen gerade kein Wandel zu machen? So pessimistisch will Grünewald das nicht stehen lassen. Denn er sieht durch den Rückzug ins Private auch „viel angestaute Bewegungsenergie“. Der Psychologe vergleicht die Sache mit einer Therapie. Damit eine solche erfolgreich sein kann, braucht es Leidensdruck. Den erzeugt der Klimawandel bisher nicht ausreichend. Aktivierend könne aber auch ein verheißungsvolles Bild des Ziels wirken, sagt Grünewald und klingt jetzt wie Clara Schweizer, die frühere Klimaaktivistin, oder wie Martin Heilig, der künftige Oberbürgermeister. Der spricht mit den Würzburgern lieber darüber, wie schön es wird, wenn es mehr Bäume gibt, anstatt darüber, wie schlimm es wird, wenn die Hitze noch weiter zunimmt, und er sagt: „Es geht nur mit guter Laune.“

Als ich irgendwann auf dem Heimweg bin, wird meine eigene Laune noch mal herausgefordert: Kurz vor Frankfurt parkt ein Verbrenner-Porsche die einzige passende Ladesäule zu. Aber ein bisschen Wille gehört eben auch dazu, wenn das alles etwas werden soll.