Wespenstich mit Zwiebel behandeln: Ratsam oder nicht?

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Bei einem Wespenstich greifen manche Betroffene zu Hausmitteln wie einer Zwiebel. Wie wirksam ist das und welche anderen Erste-Hilfe-Maßnahmen gibt es?

Kaum ist es Sommer, sind auch die Wespen wieder unterwegs und belästigen einen beim Essen oder Trinken im Freien. Zwar ist ein Wespenstich in den meisten Fällen nicht gefährlich, dennoch kann er unangenehm sein und Beschwerden wie Schmerzen, eine örtlich begrenzte Schwellung, Rötung und Juckreiz hervorrufen.

Manche Betroffene versuchen, die Symptome nach einem Wespenstich mit einer Zwiebel zu lindern. Üblich sind dabei verschiedene Anwendungsweisen für das Hausmittel, etwa

Zwar gibt es vereinzelt positive Erfahrungsberichte, wissenschaftlich untersucht ist die Wirkung der Zwiebel zur Behandlung eines Wespenstichs jedoch nicht – und gilt deshalb auch als nicht belegt. Eine halbierte Zwiebel auf dem Stich mag dennoch angenehm sein, da sie sich kühl und feucht anfühlt. Und insbesondere Kühlen kann sich bei einem Wespenstich günstig auswirken.

Manchen Quellen zufolge sollen Zwiebeln bei einem Wespenstich zudem helfen können, weil sie entzündungshemmende und desinfizierende Stoffe beinhalten. Ob die Menge dieser Stoffe beim Aufbringen auf den Stich allerdings ausreicht, um tatsächlich eine Wirkung zu entfalten, ist nicht untersucht und bleibt unklar.

Ratsamer als eine rohe Zwiebel sind nach einem Wespenstich folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen:

In den meisten Fällen sind Wespenstiche harmlos – oft lassen die Beschwerden bereits nach einem Tag von selbst nach und klingen nach drei bis vier Tagen gänzlich ab. Örtliche Reaktionen an der Stichstelle wie Schmerzen, Rötung, Schwellung und Juckreiz gelten als unbedenklich, solange diese einen Durchmesser von zehn Zentimetern nicht überschreiten.

Bei größeren Ausmaßen und/oder wenn zusätzlich andere Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Atemnot oder Ohnmacht auftreten, ist umgehend notärztliche Hilfe (112) erforderlich. Das gilt insbesondere, wenn Wespen im Mund- und Rachenraum zustechen. Dort können bereits normale Schwellungen lebensbedrohlich sein. Bei Stichen im Mundraum ist es ratsam, Eiswürfel zu lutschen, bis Hilfe eintrifft. Lebensgefahr besteht auch bei Betroffenen mit einer Wespengiftallergie, denn bei ihnen kann sich ein allergischer Schock entwickeln.

Verlieren Betroffene nach einem Wespenstich das Bewusstsein, ist es wichtig, sie bis zum Eintreffen des Rettungsteams in die stabile Seitenlage zu bringen und die Atmung zu beobachten. So kann im Falle eines Atemstillstands sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden.