Forscher identifizieren vier typische Krankheitswege

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Alzheimer ist die häufigste Form von Demenz. Doch wie genau entsteht die Erkrankung? Forscher haben nun einen neuen Ansatz für eine Antwort gefunden.

Alzheimer entwickelt sich schleichend. Bislang galten vor allem Bluthochdruck oder ein höheres Alter als Risikofaktoren. Eine US-Studie kommt nun zu einem Ergebnis, das deutlich breiter gefächert ist: Der Weg in die Demenz folgt oft einem klaren Muster – und von solchen Mustern gibt es gleich vier.

Kalifornische Forscher analysierten die Gesundheitsakten von fast 25.000 Alzheimer-Patienten. Ziel war es, herauszufinden, welche Krankheiten typischerweise Alzheimer vorausgehen – und in welcher Reihenfolge. Dabei entdeckten die Forscher vier sogenannte “Krankheitspfade”, die besonders häufig in die Diagnose Alzheimer münden.

Besonders riskant ist es, wenn mehrere dieser Diagnosen nacheinander auftraten. In fast jedem vierten Fall zeigten sich klare zeitliche Abfolgen, etwa Bluthochdruck, gefolgt von einer Depression und anschließend Alzheimer. Hier ist das Risiko deutlich höher, als wenn nur eine Einzeldiagnose gestellt wurde.

Damit wird deutlich: Alzheimer ist das Endergebnis vorhersehbarer Krankheitsverläufe – oft über Jahre hinweg. “Das Verständnis dieser Verläufe könnte unsere Herangehensweise an Früherkennung und Prävention grundlegend verändern”, erklärt Studienautor Mingzhou Fu.

Die Hoffnung: Ärzte können künftig gezielt nach bestimmten Verlaufsmustern suchen – um Menschen mit erhöhtem Risiko früher zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern. Eine frühe Behandlung dieser Vorboten könnte wichtig sein, um einen Dominoeffekt zu verhindern, der schließlich in Alzheimer mündet.