Trump zieht Patriot-Lieferung in Erwägung

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Nach Angaben der Ukraine hat Russland das Land in der Nacht mit Raketen und einer Rekordzahl an Drohnen angegriffen. Laut der ukrainischen Luftwaffe wurden dabei auch sechs luftgestützte Hyperschallraketen vom Typ Kinschal eingesetzt – jener Rakete, die Moskau als „unverwundbar“ preist. Sind die Raketen das wirklich?

Kinschals gelten aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit, Flughöhe und Manövrierfähigkeit tatsächlich als besonders schwer abzufangen. Moskau, das die Raketen im Ukrainekrieg einsetzt, hat geradezu einen Mythos um sie geschaffen.

 

Die Kinschal, übersetzt „Dolch“, ist keine neue Waffe, sondern wohl eine Weiterentwicklung der russischen Kurzstreckenrakete Iskander-M. Anders als die Iskander werden Kinschal-Raketen aus der Luft abgeschossen, vorrangig von MiG-31-Kampfflugzeugen.

 

Es gebe aber auch russische Berichte, wonach die Raketen auf Überschallbomber montiert worden seien, sagte Markus Schiller, Fachmann für Fernflugkörper an der Universität der Bundeswehr in München, der F.A.Z. im Mai 2023, nachdem die Ukraine den Abschuss von Kinschals gemeldet hatte. Die Montage auf Überschallbomber würde die Reichweite des Waffensystems erhöhen.

 

Grundsätzlich habe die Kinschal sehr viele Charakteristiken einer ballistischen Rakete, so Schiller damals. Nach russischen Angaben kann die Kinschal eine Reichweite von bis zu 2000 Kilometer zurücklegen. Unter Fachleuten gibt es allerdings Diskussionen darüber, ob das tatsächlich zutrifft.

 

Dass US-Präsident Donald Trump nun erwägt, der Ukraine ein weiteres Patriot-System zu liefern, könnte der Ukraine im Kampf gegen die Kinschals – und andere Luftangriffswaffen – helfen. Denn die Patriots sollen auch in der Lage sein, die „unverwundbaren“ Kinschals abzufangen.