1300 Mitarbeiter des Außenministeriums gekündigt

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Am Freitag erhielten mehr als 1300 Mitarbeiter des amerikanischen Außenministeriums eine E-Mail, die sie schon länger erwartet hatten. Die Kündigungen gingen an 246 Mitarbeiter des diplomatischen Dienstes und an 1107 weitere Staatsbedienstete im State Department, die für das Außenministerium ausschließlich in den Vereinigten Staaten arbeiten. Insgesamt werden 3000 von etwa 19.000 Mitarbeitern das Ministerium verlassen, da Hunderte sich entschlossen haben, dem State Department freiwillig den Rücken zu kehren.

Der Stellenabbau, der mit der Schließung ganzer Abteilungen verbunden ist, ist Teil einer Umstrukturierung des Staatsapparates, mit der Präsident Donald Trump staatliche Verschwendung und ein administratives Eigenleben bekämpfen will. Kritiker, darunter viele ehemalige Diplomaten, sprechen von einem beispiellosen Kahlschlag, der amerikanischen Interessen schade, da die Maßnahme die „Soft Power“ des Landes schwäche.

Konflikte mit Elon Musk

Außenminister Marco Rubio hatte im Mai den Kongress darüber informiert, dass er einen Abbau der Belegschaft um 15 Prozent anstrebe. In den vergangenen Tagen kursierten noch höhere Zahlen in Washington. So hatte es geheißen, es würden 700 Diplomaten und 1300 Staatsbedienstete gehen müssen.

Rubio hatte den Stellenabbau ein wenig hinauszögern können, was anfänglich zu Konflikten mit Elon Musk geführt hatte, der bis vor einigen Wochen die Behörde für Regierungseffizient (DOGE) verantwortet hatte. Vor dem State Department hatte DOGE schon mehrere andere Ministerien und obere Bundesbehörden ins Visier genommen. Dabei ging es der Trump-Regierung nicht nur um eine Verschlankung des Staatsapparates, sondern um eine ideologische Säuberung der Verwaltung, bei der etwa Gleichstellungs- und Klimaschutzprogramme gestrichen wurden.

Rubio hatte mitgeteilt, die Umstrukturierung habe das Ziel, einen Schwerpunkt auf die diplomatischen Prioritäten des State Department zu legen. Die Streichungen seien so geplant worden, dass die Kernfunktionen des Außenministeriums nicht betroffen seien. Die von der „Reduction of Force“-Maßnahme betroffenen Diplomaten werden für 120 Tage freigestellt, bevor die Entlassung wirksam wird; bei den Staatsbediensteten beträgt die Frist nur 60 Tage.