Forscher warnen vor nächtlichem Licht als Risiko

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Etwa ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Schlaf. Bestimmte Fehler können sich dabei negativ auf die Gesundheit auswirken, vor allem auf die des Herzens.

Nächtliches Licht im Schlafzimmer könnte der Gesundheit schaden – egal, ob von außen oder innen. Eine neue Studie legt nahe, dass Menschen, die nachts starkem künstlichem Licht ausgesetzt sind, ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.

Analysiert wurden dabei die Daten von fast 90.000 Personen (Durchschnittsalter 62 Jahre). Sie trugen eine Zeit lang Lichtsensoren am Handgelenk, die rund um die Uhr aufzeichneten, wie viel Licht sie ausgesetzt waren, und dabei künstliches Licht von natürlichem unterschieden. Anschließend wurden die Gesundheitsdaten der Probanden über einen Zeitraum von 9,5 Jahren ausgewertet. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Frage, ob sich Neigungen zu oder Häufungen von Herzkrankheiten zeigten, etwa koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt, Herzschwäche, Vorhofflimmern oder Schlaganfall.

Die Analyse ergab: Menschen mit der höchsten nächtlichen Lichtexposition – die obersten 10 Prozent der Studienteilnehmer – hatten im Vergleich zur unteren Hälfte ein signifikant höheres Risiko, an einer dieser Erkrankungen zu leiden. Bei ihnen zeigte sich ein erhöhtes Risiko für:

Zusätzlich zur Lichtexposition berücksichtigten die Forscher weitere Faktoren, die Einfluss auf die Herzgesundheit haben, wie Rauchen, Alkoholkonsum, Ernährung, Schlafdauer, körperliche Aktivität, sozioökonomischer Status und genetisches Risiko. Auch nach Berücksichtigung dieser Faktoren blieben die Zusammenhänge bestehen.

Die Forscher weisen darauf hin, dass es sich bei der Untersuchung um eine Beobachtungsstudie handelt. Ein ursächlicher Zusammenhang könne damit nicht bewiesen werden – es gebe aber eine starke statistische Verbindung.

Als mögliche Erklärung führen die Wissenschaftler an, dass die Lichtexposition den Tag-Nacht-Rhythmus stört und damit den sogenannten zirkadianen Rhythmus aus dem Takt bringt, der auch den Blutdruck und die Glukosetoleranz steuert. Störungen dieses Rhythmus, etwa durch Schichtarbeit und nächtliches Licht, können sich negativ auf die Gesundheit auswirken.

Als ein möglicher biologischer Mechanismus wird in der Studie Hyperkoagulabilität genannt – eine erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes, die ebenfalls mit zirkadianen Störungen in Verbindung gebracht wird. Doch als eindeutige Ursache ist sie nicht nachweisbar.

Die Autoren betonen, dass weitere Studien notwendig seien. Künftig solle über längere Zeiträume hinweg untersucht werden, wie stark Menschen künstlichem Licht in der Nacht ausgesetzt sind – und aus welchen Lichtquellen (Bildschirme, Straßenlicht, Raumbeleuchtung) das Licht stammt. “Das Vermeiden von Licht in der Nacht kann eine nützliche Strategie zur Verringerung des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein”, so das Fazit.

Die Ratschläge zur Vorbeugung: