Mann mit Hitler-Maske taucht auf – Gäste lachen

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Moto-GP in Sachsen

Mann mit Hitler-Maske taucht auf – Gäste lachen


15.07.2025 – 03:49 UhrLesedauer: 2 Min.

MotoGP am Sachsenring: Die meisten Fans sind wegen der fahrerischen Leistungen der Piloten gekommen (Archivbild).Vergrößern des Bildes

MotoGP am Sachsenring: Diese Fans sind wegen der fahrerischen Leistungen der Piloten gekommen (Archivbild). (Quelle: IMAGO/Fotostand / Nachtigall)

Es sollte ein fröhliches Renn-Wochenende werden, doch einige Besucher des Moto-GP am Sachsenring hatten offenbar anderes im Sinn. Nun ermittelt die Polizei.

Der Sachsenring ist für den Motorradsport das, was für die Formel 1 einst der Hockenheimring war – ein Mekka für deutsche Vollgas-Fans. Obwohl auch in diesem Jahr wieder keine Lokalgröße zum WM-Teilnehmerfeld gehörte, strömten 256.441 Zuschauer an die Rennstrecke im sächsischen Hohenstein-Ernstthal. Erneut wurde beim Erfolg von Königsklassen-Dominator Marc Márquez am Sonntag der Besucherrekord geknackt.

Bereits am Freitag hatte es allerdings unschöne Szenen an der Rennstrecke gegeben. So wurden die Veranstalter des Rennens am Freitagabend auf einen Mann aufmerksam gemacht, der sich mit einer Gummimaske, die das Konterfei Adolf Hitlers zeigte, sowie einem T-Shirt mit der Aufschrift “Adolf 8” [Anm.: Die 8 steht für den Buchstaben H = Adolf Hitler] an einem Bierstand aufhielt und dort offenbar gut gelaunt für Selfies mit umstehenden Rennsportfans posierte.

Laut Bericht der Polizeidirektion Zwickau griffen herbeigerufene Polizisten ein, der Veranstalter des Rennens erteilte dem Mann Hausverbot. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. “So etwas gehört nicht an die Rennstrecke. Als wir vom Vorfall erfuhren, haben wir sofort reagiert und hart durchgegriffen”, sagte Sachsenring-Eventmanager Lutz Oeserder “Bild”-Zeitung.

Au der Onlineplattform Reddit gab es allerdings auch anderslautende Augenzeugenberichte. Demnach hätten hinzugekommene Polizisten sich erst einmal in aller Ruhe ein Bild der Lage gemacht und seien erst später eingeschritten. Die Polizei selbst lässt in ihrer Mitteilung verlauten, die umstehenden Gästen hätten den 40-jährigen Thüringer nicht aufgehalten, sondern über dessen Nazi-Auftritt gelacht.

Laut den Ermittlungsbehörden sei dies nicht der einzige Vorfall am Renn-Wochenende am Sachsenring gewesen. Insgesamt registrierte die Polizei insgesamt 60 Straftaten, vier davon standen in Zusammenhang mit der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole.