Aktives Liebesleben schützt vor Beschwerden

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Schmerzen und Reizungen im Intimbereich – viele Frauen kennen diese Beschwerden in den Wechseljahren. Eine neue Studie zeigt, was besonders wirksam vorbeugt.

Sexuelle Probleme wie Trockenheit oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr zählen zu den häufigsten Beschwerden in den Wechseljahren. Doch nicht alle Frauen sind davon betroffen und offenbar lässt sich das Risiko beeinflussen. Eine neue Untersuchung aus Japan belegt: Regelmäßiger Geschlechtsverkehr kann die Beschwerden deutlich lindern.

Das Forschungsteam hat über 900 Frauen zwischen 40 und 79 Jahren zu ihrem Sexualleben und ihrer Gesundheit befragt. Dabei stellte sich heraus: Frauen, die in den vergangenen drei Monaten regelmäßig sexuell aktiv waren, litten deutlich seltener unter Beschwerden wie Trockenheit, Brennen oder Schmerzen im Intimbereich. Im Vergleich dazu berichteten Frauen mit längeren sexuellen Pausen deutlich häufiger über solche Symptome.

Die Untersuchung war Teil der großangelegten “Genitourinary Syndrome of Menopause”-Studie, bei der es um typische Beschwerden während der Wechseljahre geht. Die Wissenschaftler analysierten die Daten mithilfe des sogenannten Female Sexual Function Index – einem standardisierten Fragebogen, der unter anderem Lust, Erregbarkeit, Orgasmusfähigkeit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr erfasst.

Die Auswertung zeigt: Während das sexuelle Verlangen und die Erregbarkeit mit zunehmendem Alter tatsächlich abnehmen, bleiben die Orgasmusfähigkeit und sexuelle Zufriedenheit weitgehend stabil. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr hingegen nahmen bei allen Teilnehmerinnen mit zunehmendem Alter zu, besonders jedoch bei jenen, die seltener sexuell aktiv waren.

Die Forscher schließen daraus, dass regelmäßiger Geschlechtsverkehr nicht nur Ausdruck eines erfüllten Sexuallebens ist, sondern auch vorbeugend gegen typische Wechseljahresbeschwerden im Intimbereich wirkt. Dabei scheint der körperliche Reizkontakt eine Rolle zu spielen, der die Durchblutung fördert und die Schleimhäute gesund hält.

Die Ergebnisse der Studie sollen den Autoren zufolge nicht als Aufforderung zum Geschlechtsverkehr verstanden werden. Sie zeigen lediglich: Regelmäßige sexuelle Aktivität kann helfen, bestimmte körperliche Veränderungen im Intimbereich positiv zu beeinflussen. Wer Schmerzen hat oder Beschwerden verspürt, sollte in jedem Fall ärztlichen Rat einholen.