Klubbosse feiern mit AfD-Mann – Foto löst Stellungnahme aus

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Foto wirft Fragen auf

Vereinsbosse feiern mit AfD-Mann – Dynamo Dresden unter Druck


17.07.2025 – 04:46 UhrLesedauer: 2 Min.

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“Love Dynamo – Hate Racism” steht auf einem Banner: Der Verein Dynamo Dresden setzt sich offiziell gegen Diskriminerung ein. (Quelle: IMAGO/Dennis Hetzschold/imago)

Ein Foto zeigt Vereinsbosse mit einem AfD-Politiker auf einer privaten Feier. Dynamo Dresden betont nun, es handele sich um keine offizielle Veranstaltung des Klubs.

Ein Foto, das in den sozialen Medien kursiert, löst beim Zweitligisten Dynamo Dresden eine Stellungnahme aus. Das Bild zeigt mehrere hochrangige Funktionäre des Klubs in ausgelassener Runde mit einem AfD-Abgeordneten aus Sachsen.

Zu sehen sind Vize-Präsident Peter Krüger, Aufsichtsratsmitglied Thomas Blümel, und der Traditionsbeauftragte Jens Genschmar. Gemeinsam posieren sie mit Thomas Ladzinski, gewählter Direktkandidat im Wahlkreis Dresden I des sächsischen AfD-Landesverbandes.

Gepostet wurde das Foto von dem FDP-Politiker und Unternehmer Holger Zastrow, der auch auf dem Bild zu sehen ist. Zastrow, ehemaliger Landesvorsitzender der FDP Sachsen, hatte das Foto auf seinem Instagram-Profil gepostet. Der Bildunterschrift zufolge soll das Foto anlässlich des 60. Geburtstages von Aufsichtsratsmitglied Blümel Mitte Mai am Lugturm in Dresden entstanden sein.

Da der sächsische Landesverband der AfD laut Urteil des Sächsischen Oberverwaltungsgerichts vom 21. Januar 2025 als “gesichert rechtsextremistisch” eingestuft wird, werden nun Fragen zu den Werten des Klubs laut, der sich unter anderem ausdrücklich gegen Rassismus und Diskriminierung ausspricht.

Auf Nachfrage von dem Sportportal “Kicker” habe Dynamo Dresden erklärt, es handele sich “um eine private Feierlichkeit anlässlich eines 60. Geburtstages und somit um keine offizielle Veranstaltung der SG Dynamo Dresden”. Weiter habe der Verein klargestellt, “jeder, der Teil der Sportgemeinschaft ist, hat sich unserem Leitbild und der Fancharta entsprechend den Werten des Vereins zu verhalten”.

Zugleich habe Dynamo betont, man distanziere sich “ganz klar von jedwedem rechtsextremen Gedankengut” und verweise auf Aktionen wie den “Love Dynamo – Hate Racism”-Spieltag, mit dem der Klub Jahr für Jahr seine Vielfalt unterstreiche. Die Aktion wurde 2010 ins Leben gerufen. Mit ihrer Botschaft auf den Trikots, Werbebanden und Stadionbildschirmen des Vereins soll sie an die Verantwortung des Fußballs und erinnern, sich aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung einzusetzen.

Ladzinski hatte im Februar in einem Interview mit der “Sächsischen Zeitung” gesagt, dass er sich selbst als “national-liberal” sehe. “Ich bin ganz gewiss nicht rechtsextrem. Mich stört es, dass die AfD als rechtsextrem bezeichnet wird.” Die AfD sei in keinster Weise rechtsextrem, sagte er. “Sie ist eine pragmatische Partei, die das Wohl der eigenen Bevölkerung in den Vordergrund stellt.” Zu Extremisten wie Björn Höcke wollte er sich nicht äußern. “Ich kenne ihn nicht persönlich”, so Ladzinski.