Zwar verläuft eine RSV-Infektion bei Erwachsenen oft mild. Ältere Menschen erkranken jedoch häufiger schwer. Welche Symptome können auftreten?
Infektionen mit dem respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) bringen viele vor allem mit Säuglingen und Kleinkindern in Verbindung. Denn sie erkranken besonders häufig daran: Etwa 50 bis 70 Prozent der Säuglinge durchleben im ersten Lebensjahr mindestens eine RSV-Infektion – nicht selten nimmt die Atemwegserkrankung bei ihnen einen schweren Verlauf.
Grundsätzlich kann es jedoch in jedem Alter zu einer RSV-Infektion kommen. Das heißt, auch Erwachsene können sich mit dem RS-Virus anstecken und erkranken. In den meisten Fällen verläuft der Infekt bei ihnen mild – bestimmte Personengruppen haben jedoch ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf. Dazu zählen vor allem:
Das respiratorische Synzytial-Virus ist weltweit verbreitet und löst Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege aus. Zu Infekten kommt es vor allem in den kälteren Monaten zwischen Oktober und März.
Übertragen werden RS-Viren per Tröpfcheninfektion, also zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Sprechen. Auch eine indirekte Übertragung über Hände, Gegenstände oder Oberflächen ist möglich, wenn daran virenhaltiges Atemwegssekret haftet.
Kam es zu einer Ansteckung mit RS-Viren, machen sich erste Symptome meist nach zwei bis acht Tagen, im Durchschnitt nach etwa fünf Tagen bemerkbar.
Ansonsten gesunde Erwachsene entwickeln nach einer RSV-Infektion in der Regel nur eine leichte Erkältung. Mitunter verläuft der Infekt auch ohne spürbare Beschwerden und dadurch unbemerkt – dabei können Betroffene dennoch für andere ansteckend sein.
Typische Symptome bei einem RSV-Infekt sind zum Beispiel:
Die Beschwerden bessern sich normalerweise nach etwa ein bis zwei Wochen von selbst, wobei der Husten mitunter vier Wochen oder länger anhalten kann. Ist der Infekt überstanden, sind die Bronchien möglicherweise noch einige Zeit überempfindlich und können dann leicht auf Umweltreize reagieren.
In manchen Fällen kann die RSV-Infektion bei Erwachsenen auch einen schweren Verlauf nehmen und etwa bestehende Erkrankungen (wie Asthma bronchiale, COPD oder Herzinsuffizienz) verschlimmern oder zu Komplikationen wie einer Lungenentzündung führen. Letztere kann sich zum Beispiel durch folgende Symptome äußern:
Seit August 2024 besteht für ältere Erwachsene die Möglichkeit, sich mit einer einmaligen Impfung vor RSV-Infektionen zu schützen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Schutzimpfung allen Personen ab dem 75. Lebensjahr sowie Personen über 60 Jahren, wenn diese ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben oder in einer Pflegeeinrichtung leben. Der beste Zeitpunkt für die Impfung ist dabei im Spätsommer oder Herbst, spätestens Anfang Oktober, vor Beginn der RSV-Saison.