Newsblog zur Frauen-EM
Zukunft offen: Verlässt Startrainerin Sundhage die Schweiz?
Aktualisiert am 19.07.2025 – 12:36 UhrLesedauer: 6 Min.

Die Fußball-Europameisterschaft der Frauen läuft. Alle wichtigen Entwicklungen zum Turnier erfahren Sie hier.
Seit dem 2. Juli ist die Schweiz das Zentrum des europäischen Fußballs. Zum ersten Mal trägt das Land eine Frauen-Europameisterschaft aus. 16 Nationalteams treten in acht Städten gegeneinander an, um den kontinentalen Titel zu gewinnen.
Die Zukunft der erfolgreichen Nationaltrainerin Pia Sundhage in der Schweiz ist auch nach dem Aus bei der Heim-EM offen. “Es ist in alle Richtungen alles möglich”, berichtete Marion Daube, zuständig für die Frauen im nationalen Fußball-Verband SFV, am Samstagvormittag während der Fazit-Pressekonferenz. Sundhage bat um Zeit, die “vielen Eindrücke zu verarbeiten”. Die Schwedin besitzt einen Vertrag bis zum Jahresende.
Das Turnier, aus dem sich die Schweizerinnen am Freitagabend mit einem 0:2 im Viertelfinale gegen den Weltmeister Spanien verabschiedeten, werten alle Verantwortlichen als großen Erfolg. “Wir haben während dieses Turniers ein neues Publikum gewonnen”, sagte SFV-Präsident Dominique Blanc. “Leute, die normalerweise wenig ins Stadion kommen, die sich bisher kaum für Fußball interessiert haben. Viele Kinder und Familien.”
Sundhage blickt mit großer Zufriedenheit auf ihre bisherige Amtszeit zurück. “Ich bin sehr stolz darauf, was wir in den vergangenen eineinhalb Jahren geleistet haben”, sagte die 65-Jährige, die unter anderem die USA zu zwei Olympiasiegen geführt hatte. “Es ist sehr schwierig, einen Menschen in der Schweiz zu verändern – mit unserem Fußballteam haben wir es geschafft.” Ihre Spielerinnen “waren erst tief enttäuscht und traurig, aber haben in der Nacht auch noch getanzt”.
Sara Däbritz ist die Frankreich-Expertin im deutschen Team – und kann ihre Mitspielerinnen vor dem EM-Viertelfinale womöglich mit wichtigen Tipps versorgen. “Ich kenne natürlich viele der Mädels und weiß, wie sie spielen. Ich habe schon einen besonderen Bezug zu einigen Spielerinnen”, sagte die 30-Jährige der Sportschau. Aber: In der Partie am Samstag (ab 21 Uhr im t-online-Liveticker) gebe es “die Freundschaft erst wieder nach dem Abpfiff – und auch dann erst wieder die Gespräche”, ergänzte sie.
Däbritz, die bereits das Trikot von Paris Saint-Germain und Olympique Lyon getragen hat und ab Sommer für Real Madrid auflaufen wird, erwartet “sehr dynamische” und “technisch versierte” Französinnen mit einem “schnellen Umschaltspiel”. Jeder im deutschen Team kenne “die Stärken Frankreichs. Da müssen wir total gegenhalten und unsere Stärken auf den Platz bringen”, sagte sie: “Am Ende müssen wir es mehr wollen als Frankreich.”
Bislang war Däbritz nur im letzten Gruppenspiel gegen Schweden (1:4) zu einem Kurzeinsatz gekommen. Gegen Frankreich könnte der Europameisterin von 2013 und Olympiasiegerin von 2016 aber eine wichtigere Rolle zuteilwerden. Das berichtet jedenfalls die “Bild”. Demnach soll die routinierte Mittelfeldspielerin (109 Länderspiele) neben Elisa Senß und Sjoeke Nüsken von Beginn an ins Zentrum rücken.