Demenz, Schlaganfall und Altersdepression gelten als altersbedingte Hirnerkrankungen. Forscher fanden nun 17 Risikofaktoren für diese Erkrankungen.
Viele altersbedingte Erkrankungen des Gehirns treten gemeinsam auf – darunter Demenz, Schlaganfälle und Altersdepressionen. Nun zeigt eine neue Analyse: Wer sein Verhalten ändert, kann das Risiko für alle drei Krankheiten gleichzeitig senken, denn sie haben gemeinsame Ursachen.
Ein Forschungsteam des Mass General Brigham in den USA hat 17 Risikofaktoren identifiziert, die den Erkrankungen vorausgehen. Diese Erkenntnisse beruhen auf einer systematischen Auswertung bereits veröffentlichter Metaanalysen (insgesamt 59). Ziel war es, Risikofaktoren zu finden, die bei mindestens zwei dieser Erkrankungen auftreten – und sich durch Verhalten oder Lebensstil beeinflussen lassen – auch durch ärztliche Intervention.
Diese Risikofaktoren machten die Forscher aus:
Die Studienautoren betonen: Schon das Verändern eines einzelnen Faktors kann das Risiko für mehrere dieser Erkrankungen gleichzeitig senken. Der größte negative Einfluss zeigte sich laut Analyse bei Bluthochdruck und Nierenerkrankungen. Bluthochdruck schädigt die kleinen Gefäße, die das Gehirn versorgen. Nierenschäden führen zu Giftstoffansammlungen im Körper und zu einem Flüssigkeitsungleichgewicht, die Gefäßschäden verschlimmern können.
Dagegen waren körperliche Aktivität und geistig anregende Freizeitbeschäftigungen mit einem geringeren Risiko verbunden – etwa durch regelmäßige Bewegung oder das Lösen von Rätseln. Allerdings weisen die Forschenden darauf hin, dass dieser Zusammenhang auch darauf zurückgehen könnte, dass Menschen mit Erkrankungen weniger aktiv sind – und nicht umgekehrt.
“Demenz, Schlaganfall und Depression im Alter hängen eng zusammen. Wenn Sie also eine dieser Krankheiten entwickeln, besteht eine erhebliche Wahrscheinlichkeit, dass Sie in Zukunft eine weitere entwickeln”, erklärte Studienautor Jasper Senff. “Und da diese Risikofaktoren sich überschneiden, könnten Präventionsmaßnahmen zu einer Verringerung der Häufigkeit mehrerer dieser Krankheiten führen. Dies bietet die Möglichkeit, gleichzeitig die Belastung durch altersbedingte Hirnerkrankungen zu verringern.”