Kurzes DFB-Zittern beim Elfmeterschießen
Banger Moment des Wartens – dann endlich der Jubel
20.07.2025 – 11:41 UhrLesedauer: 2 Min.

An einem denkwürdigen EM-Abend in Basel ist Ann-Katrin Berger die Heldin: Die Torhüterin glänzt beim Elfmeterschießen. Muss aber einmal kurz mit dem ganzen Team zittern.
Bange Blicke, entsetzlich lang wirkende Sekunden des Wartens – dann endlich duften die deutschen Fußball-Frauen jubeln und den Einzug ins EM-Halbfinale über Frankreich feiern. Schiedsrichterin Tess Olofsson aus Schweden hatte nach dem von Ann-Katrin Berger gehaltenen letzten Elfmeter von Alice Sombath den schon jubelnden Deutschen nämlich angezeigt: Kleinen Moment, der Elfmeter wird noch einmal vom Videoschiedsrichter-Team gecheckt.
ARD-Kommentator Jan Neumann brüllte in sein Mikrofon in die ersten Jubelszenen rein: “Aber Olofsson sagt noch: warte, warte. Reicht das? Hat sie sich zu früh bewegt? Noch kein Jubel.” Es folgte eine kurze Atempause. Dann wieder Neumann: “Jetzt Jubel! Check is over. Deutschland steht im Halbfinale!”
Hatte sich Berger zu früh bewegt? Die Regel besagt, dass sich eine Torhüterin während eines Elfmeters zumindest mit einem Teil ihres Fußes auf, über oder hinter der Torlinie befinden muss. Das wollte der VAR scheinbar einmal genau überprüfen. Nach wenigen Sekunden gab Tess Olofsson aber das Signal, dass alles regelkonform war, Deutschland den Platz als Sieger verlassen wird.
Berger, die ein überragendes Spiel abgeliefert hatte (t-online-Note 1), verschwand danach in einer Jubeltraube, es gab kein Halten mehr.
Die Regel für Torhüter beim Elfmeter hatte in der Vergangenheit immer wieder für Diskussionen gesorgt. Düsseldorfs Torhüter Florian Kastenmeier verstand im Frühjahr dieses Jahres die Welt nicht mehr. Grund dafür war ein Elfmeter, der im Spiel gegen Fürth wiederholt wurde.
Kastenmeier polterte damals: “Da sitzen halt Leute irgendwo, die machen die Regeln, die haben wahrscheinlich noch nie Fußball gespielt. Die können das nicht nachempfinden. Die haben nie im Tor gestanden.” Düsseldorf verlor das Spiel am Ende 1:2.
Deutschland hatte am Samstagabend aber Glück und kann gegen Spanien am kommenden Mittwoch (ab 21 Uhr im Liveticker bei t-online) den Einzug ins EM-Finale perfekt machen.