Während des Bangens der vorangegangenen Tage habe man zuvor noch “überall gehört: ‘Mensch, hoffentlich geht das gut. Hoffentlich kommt sie wieder zurück.'” Jetzt herrscht aber bittere und traurige Gewissheit.
Als Mutter zweiter Kinder in ähnlichem Alter mache sie Dahlmeiers Tod besonders betroffen. “Unter solch tragischen Umständen am anderen Ende der Welt ein Kind zu verlieren, das sich fröhlich auf eine solche Expedition verabschiedet hat – das kann man nicht in Worte fassen.”
Dementsprechend groß ist die Trauer nun in ihrem Heimatort. “Die Laura wurde bei uns ja nicht nur als absolute Spitzensportlerin wahrgenommen”, sagt Koch, sondern eben auch als Mitbürgerin, “die so mit dem Ort verbunden war, so geerdet, so reflektiert – und so strahlend”. Dahlmeier wurde nur 31 Jahre alt. Trotzdem habe sie bereits “eine unbändige Aura gehabt”, so Koch. “Im Gespräch war sie sehr, sehr weise, reflektiert, was man von einer so jungen Frau eigentlich gar nicht erwartet.”
“Das liegt daran, dass die Laura Dahlmeier einfach eine Garmisch-Partenkirchenerin war”, würdigt die Politikerin die Verstorbene. Im alltäglichen Leben des bekannten Wintersportorts sei sie dementsprechend präsent gewesen: “Sie war hier einkaufen, bei Vereinen aktiv, hatte ihre Freunde hier. Sie war eine von uns.”
Auch beim Skifahren oder im Rahmen ihrer Tätigkeit als Bergwachtlerin. “Sie war aktiv bei Einsätzen dabei”, betont Koch. “Wenn Sie sich am ersten Weihnachtsfeiertag im Garmischer Klassikgebiet vielleicht das Knie verdreht hätten, hätte es passieren können, dass Laura Dahlmeier gekommen wäre und Sie geborgen hätte”, so Koch: “Sie war ein ganz besonderer Mensch.” Um den jetzt auf der ganzen Welt getrauert wird – und ganz besonders in Garmisch-Partenkirchen.
“Die Familie und die engsten Freunde müssen diesen Tod und diese Trauer jetzt erst einmal fassen”, sagt Koch. “Dafür braucht es Raum und Zeit.” Auch deshalb sei von Seiten der Stadt keine Gedenkfeier geplant.
“Garmisch-Partenkirchen macht nichts, aber auch gar nichts, ohne die Zustimmung der Familie. Die hat absoluten Vorrang”, erklärt Koch die Entscheidung. Sofern es “gewünscht und gewollt” werde, dann sei man “selbstverständlich dabei, beispielsweise auch mit ihren Kameradinnen und Kameraden von der Bergwacht oder vom Skiklub.” Im Moment sei es dafür aber noch zu früh. “Wir werden sprechen miteinander, wenn es an der Zeit ist.”