“Die nächste Bühne wartet auf Dich”
Herbert Grönemeyer trauert um langjährigen Weggefährten
01.08.2025 – 22:32 UhrLesedauer: 2 Min.

Der Tod des Regisseurs Robert Wilson löste eine Welle der Trauer aus. Auch Herbert Grönemeyer zollt seinem Freund und Kollegen Tribut.
“Es ist eines der größten Geschenke im Leben, wenn man das Glück hat, einen Menschen zu treffen, der einem ohne Worte zugewandt ist. Bob ist eine solche Person”, schrieb Herbert Grönemeyer in einem Gastbeitrag in der “FAZ” anlässlich des 80. Geburtstags des Regisseurs Robert Wilson und erzählte von ihrer ersten Begegnung.
“In den Achtzigern in Köln, wo er am Kölner Theater zusammen mit Heiner Müller ‘Civil Wars’ inszenierte. Meine erste Frau, Anna Henkel, arbeitete mit ihnen zusammen. Ich war eine völlige Randperson und hatte mit der Produktion nichts zu tun”, erinnerte sich Grönemeyer.
Danach kreuzten sich ihre Wege aber beruflich immer wieder. 2003 inszenierten sie zusammen das Stück “Leonce und Lena” von Georg Büchner, 2015 kooperierten Wilson und Grönemeyer bei “Faust I” und “II” nach Johann Wolfgang von Goethe. Bis zuletzt blieben sie freundschaftlich verbunden.
Nun muss Grönemeyer um seinen langjährigen Weggefährten Wilson trauern. Der preisgekrönte Theater- und Opernregisseur starb am Donnerstag im Alter von 83 Jahren “nach kurzer, aber schwerer Krankheit”. Der Musiker zollte ihm wenig später Tribut.
“Lieber Bob, du bist ein wunderbarer, begabter und inspirierender Mensch”, schrieb Grönemeyer auf seinen Social-Media-Accounts in englischer Sprache zu einem Foto des Verstorbenen. “Ich wünsche dir eine angenehme und verträumte Reise. Die nächste Bühne und das Licht warten auf dich.”
Der gebürtige Texaner Wilson gehörte zu den prägendsten Theaterregisseuren der vergangenen Jahrzehnte. Er arbeitete mit bekannten Dramatikern, Dichtern, Musikern und Schauspielern wie Heiner Müller, William S. Burroughs, Allen Ginsberg, Tom Waits und Marina Abramović zusammen.
Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehörte die 1976 in Avignon uraufgeführte Oper “Einstein on the Beach” mit Musik von Philip Glass und Lucinda Childs als leitender Choreografin und Tanzsolistin.