Mehr Gigabyte als nötig
Mobilfunkanbieter kassieren mit überhöhtem Datenvolumen ab
02.08.2025 – 12:06 UhrLesedauer: 2 Min.

Handynutzer zahlen für riesige Datenmengen, die sie nicht nutzen, wie eine Analyse zeigt. Von den überdimensionierten Tarifen profitiert nur einer.
Wie eine Untersuchung des Vergleichsportals Verivox zeigt, erhalten Smartphone-Besitzer in Deutschland bei ihren Mobilfunk-Laufzeittarifen deutlich mehr Datenvolumen, als sie benötigen. Das hat eine Untersuchung des Vergleichsportals Verivox ergeben. Demnach enthalten Vertragstarife derzeit rund 72 GB Datenvolumen pro Monat. Das sei das Sechsfache des durchschnittlichen Verbrauchs, heißt es.
“Schon seit Jahren steigen die Datenbudgets der Tarife unverhältnismäßig an, viel schneller als die tatsächliche Datennutzung der Kunden”, sagt Verivox-Telekommunikationsexperte Jörg Schamberg. Dahinter stecke strategisches Kalkül. Denn: Je höher das Highspeed-Volumen in einem Tarif, desto teurer könne er verkauft werden, so Schamberg.
Das Portal hatte sogenannte Postpaid-Tarife der Telekom sowie von Vodafone, O2 und 1&1 verglichen. Bei diesen Anbietern habe das durchschnittliche Datenvolumen in Vertragstarifen im vergangenen Jahr noch rund 45 GB betragen. Laut Verivox ist das Inklusivvolumen damit “regelrecht explodiert”.
Wie sieht es bei den Prepaid-Angeboten derselben Anbieter aus? Auch da sei das Datenvolumen von durchschnittlich 14 GB viel zu hoch, heißt es. Der monatliche Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland liege bei lediglich 11,7 GB. Zwar seien die Prepaid-Tarife im Schnitt dreimal niedriger als die Preise für die Langzeitverträge.
Aber: “Zur Analyse des Preis-Leistungs-Verhältnisses greift die reine Kostenbetrachtung” zu kurz. Der durchschnittliche Preis pro GB sei in den Vertragstarifen deutlich günstiger als bei den Prepaid-Angeboten. Sprich: Wer weniger Datenvolumen in seinem Tarif festgeschrieben hat, zahlt mehr pro GB.
Der Tipp von Verivox-Experte Schamberg: “Smartphone-Nutzer sollten auf eine bedarfsgerechte Tarifbuchung achten.” Nur wer viel unterwegs sei oder kein WLAN zur Verfügung habe, benötige ein hohes Datenkontingent. “Für Normalnutzer genügen meist schmalere Angebote.”
Das Portal hat laut eigenen Angaben die monatliche Grundgebühr und das durchschnittliche Datenvolumen der online verfügbaren Smartphone-Vertragstarife der vier großen Netzbetreiber berücksichtigt.
Außen vor gelassen seien Hardware, Einmalkosten sowie zeitlich begrenzte Rabatte oder Aktionen der Unternehmen. Ebenso wie reine Datentarife oder Partnerkarten.